Depression im Alter: neue Stärke durch Verständnis und Unterstützung

Depression im Alter ist ein Thema, über das selten gesprochen wird – und das dennoch viele betrifft. Mit zunehmendem Lebensalter verändern sich Alltag, Rollen und Beziehungen. Manche Menschen erleben diese Phase als Befreiung, andere als Verlust. Wenn Antriebslosigkeit, Schlafstörungen oder Rückzug über längere Zeit anhalten, kann eine Depression dahinterstecken. Fachleute sprechen von einer sogenannten „Late-Life-Depression“, wenn sie erstmals nach dem 60. Lebensjahr auftritt.

Im Krankenhaus Waiern in Kärnten begleitet das Psycholog:innen-Team der Akutgeriatrie & Remobilisation ältere Patient:innen in dieser Lebensphase mit Einfühlungsvermögen, Erfahrung und klarer Struktur. Ziel ist es, neue Stabilität zu fördern – und damit Lebensfreude im Alltag zurückzugewinnen.

Das Psycholog:innen-Team der Akutgeriatrie & Remobilisation im Krankenhaus Waiern (Foto: Diakonie de La Tour
Das Psycholog:innen-Team der Akutgeriatrie & Remobilisation im Krankenhaus Waiern (Foto: Diakonie de La Tour

Wenn seelische Belastung den Körper mittrifft

Im höheren Lebensalter kommen häufig körperliche Erkrankungen, Einschränkungen der Mobilität oder Einsamkeit hinzu. Diese Belastungen können die seelische Widerstandskraft schwächen. Einsamkeit etwa ist kein harmloses Gefühl: Sie wirkt auf den Körper wie Stress, erhöht das Hormon Cortisol und kann depressive Symptome verstärken. Umgekehrt zeigen Erfahrungen in Waiern: soziale Kontakte, Bewegung und Begegnungen stärken die psychische Gesundheit und bringen neue Perspektiven.

Woran man eine Depression im Alter erkennen kann

Eine Depression im Alter zeigt sich oft anders als bei Jüngeren. Statt offener Traurigkeit stehen körperliche Symptome im Vordergrund. Häufige Anzeichen sind:

  • Anhaltende Müdigkeit, Antriebslosigkeit und sozialer Rückzug
  • Körperliche Beschwerden ohne eindeutige Ursache
  • Veränderungen im Schlaf oder Appetit
  • Konzentrations- oder Gedächtnisschwierigkeiten
  • Negative Selbstwahrnehmung („Ich bin eine Last“)
  • Nachlassendes Interesse an Hobbys oder sozialen Aktivitäten

Das Psycholog:innen-Team im Krankenhaus Waiern betont: Wenn mehrere dieser Symptome über längere Zeit bestehen, sollte professionelle Hilfe gesucht werden – je früher, desto besser.

Wege zur Besserung: Schritt für Schritt zurück ins Leben

Eine Depression im Alter ist behandelbar. Im Krankenhaus Waiern arbeiten Medizin, Pflege, Psychologie, Physiotherapie, Ergotherapie, Diätologie sowie Sozialarbeit Hand in Hand. Neben Einzeltherapien spielen auch Gruppentherapien eine wichtige Rolle – sie schaffen Begegnung, stärken das Gefühl von Verbundenheit und geben Mut. Ergänzend unterstützen Biografiearbeit, sanfte Bewegung, Entspannung und Achtsamkeit dabei, Vertrauen in die eigenen Kräfte zurückzugewinnen.

„Oft ist der erste Schritt ein ehrliches Gespräch – danach beginnt langsam etwas in Bewegung zu kommen“, so das Psycholog:innen-Team der Akutgeriatrie & Remobilisation. „Wenn jemand nach Wochen wieder lacht oder Hoffnung spürt, wird sichtbar, dass Veränderung möglich ist.“

Wie Angehörige unterstützen können

Angehörige bemerken oft als Erste, dass sich etwas verändert. Wenn ältere Menschen Termine vergessen, weniger essen oder sich zurückziehen, kann das ein Warnzeichen sein. Wichtig ist, behutsam zu reagieren und Unterstützung anzubieten:

  • Gespräche anstoßen: offen, ohne Druck, mit ehrlichem Interesse
  • Bewegung fördern: kleine Spaziergänge, Gymnastik oder Gartenarbeit
  • Tagesstruktur schaffen: feste Routinen geben Sicherheit
  • Soziale Kontakte stärken: Besuche, Telefonate oder Gruppenaktivitäten
  • Wertschätzung zeigen: zuhören, Zeit schenken, Geduld haben
  • Professionelle Hilfe anregen: Hausärztin/Hausarzt oder Psycholog:in einbeziehen

Das Psycholog:innen-Team in Waiern rät, Veränderungen ernst zu nehmen. Depression im Alter ist keine Schwäche, sondern ein Signal, dass Körper und Seele Unterstützung brauchen.

Fazit

Depression im Alter kann jeden treffen – unabhängig von Lebensgeschichte oder Persönlichkeit. Entscheidend ist, sie zu erkennen und anzunehmen. Das Psycholog:innen-Team der Akutgeriatrie & Remobilisation im Krankenhaus Waiern zeigt, dass Heilung auch im hohen Alter möglich ist: durch Geduld, Beziehung und kleine, konsequente Schritte. Wo Menschen gesehen und verstanden werden, kann sich der Schleier der Niedergeschlagenheit heben – und Lebensfreude neu entstehen.

Wichtig: Depression im Alter ist behandelbar. Frühzeitige Unterstützung durch Fachleute macht einen großen Unterschied. Für Angehörige gilt: Wenn der Verdacht auf eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung besteht, sollte immer frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.