Organisation

Stift Gurk

Verborgene Malereien

Restaurationsarbeiten hinter dem Hochaltar im Gurker Dom

© Stift Gurk
© Stift Gurk

Haben Sie am Gurker Hochaltar schon einmal alle 72 Figuren gezählt oder vielleicht 82 Engelsköpfe gefunden? Sie wären nicht der oder die Erste. Immer wieder lädt der Ort vor dem barocken Altar die Besucherinnen und Besucher zum Verweilen und Staunen ein. Manche BesucherInnen kommen dieser Tage im Gurker Dom aus dem Staunen gar nicht mehr heraus – Stimmen und Geräusche von emsigen Arbeitern, die scheinbar aus dem Altar kommen, eine leicht geöffnete Tür, die hinter den Altar führt und Personen die plötzlich aus dem Altar hervortreten sorgen immer wieder für Überraschung.

Schuld daran sind Frau Maga Beate Sipek und ihr kleines, aber fleißiges Team von Restaurateuren. Zum bereits dritten Mal verbringen Sie ihren Sommer in der Hauptapsis des Gurker Doms, um den dortigen reichen Bestand an Wandmalereien zu untersuchen und zu konservieren. Als Mitarbeiterin des Instituts für Konservierung-Restaurierung an der Akademie der bildenden Künste in Wien ist Beate Sipek sehr vertraut mit Wandmalereien und daher bestens geeignet im Auftrag der Diözese Gurk und des Bundesdenkmalamt an den kostbaren Fresken des Malers Anton Plumenthals (1598) zu arbeiten.

Arbeitsort ist ein 5-stöckiges Gerüst, das bis in die Kuppel der Hauptapsis reicht und das eingeklemmt zwischen Hochaltarrückwand und Apsis nur wenig Bewegungsraum zu lässt. Dort stehen oder sitzen die Restaurateurinnen und Restaurateure mit ruhiger Hand, scharfem Blick und hoher Konzentration vor der Wand der Hauptapsis. Ihr Ziel ist es den Wandverputz auszubessern und zu stärken, um dann die Oberfläche der Malereien zu stabilisieren. Die Bilder, die sich Ihnen dabei bieten, sind von hohen künstlerischen-kulturellen Wert. Beachtenswert sind die vielen lieblichen Engelsköpfe, die Krönung Mariens, die die Kuppel ausfüllt und vor allem die Darstellung des Gurker Doms und Stiftsgebäude vor der barocken Umgestaltung .