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Stift Gurk

Der 4. Fastensonntag in Worten und Bildern

„Laetare“! „Freue dich“. So wird der heutige 4. Fastensonntag genannt. Die Hälfte der Fastenzeit liegt bereits hinter uns und die Vorfreude auf Ostern wird größer. Elfriede Dörflinger und Sr. Gerda, die Lektorinnen am heutigen Sonntag lassen uns hineinhören in zwei sehr bedeutsame Texte aus der Bibel. Die 1. Lesung aus dem Alten Testament berichtet über das Schicksal der Israeliten. Nachdem ihr Verhalten immer frevelhafter wurde, lässt Gott es zu, dass Jerusalem zerstört wird und sein Volk den Weg in die babylonische Gefangenschaft antreten muss. Doch er gibt der Geschichte einen glücklichen Ausgang, indem die Israeliten wieder aus der Gefangenschaft befreit werden und nach Jerusalem zurückkehren.

Am Gurker Fastentuch wird der Beginn dieser Geschichte erzählt. Der König der Chaldäer, dessen Name im Lesungstext nicht genannt wird, steht, im schönen Herrscherrot gekleidet, inmitten der Stadt Jerusalem. Die Inschrift über dem Bild identifiziert ihn als Nabuchodonosor (auch Nebukadnezzar) und bezieht sich dabei auf eine andere Belegstelle im Alten Testament (2. Kön 25), in der auch auf das Ereignis verwiesen wird. Die Zerstörung der Stadt hat bereits begonnen, erkennbar an der eingestürzten Mauer im Vordergrund. Rechts davon werden die Juden durch das Stadttor hinaus in ihre Gefangenschaft geführt. Die mittelalterliche Erzählzeit ist wieder deutlich zu erkennen. Die Juden tragen den spitzen Hut und die Befestigungsmauern der Stadt Jerusalem gleichen denen einer mittelalterlichen Stadt.

Dass Gott kein strafender Gott ist, sondern ein Gott der Gnade und Barmherzigkeit, lässt sich schon am Ende der 1. Lesung erkennen. Die 2. Lesung aus dem Epheserbrief bringt das in den folgenden Aussagen noch einmal stark zum Ausdruck.

Gott, der reich ist an Erbarmen,

hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren,

in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat,

zusammen mit Christus lebendig gemacht.

Aus Gnade seid ihr gerettet.

(Eph 2, 4-5)

Das Evangelium des Tages bringt das im Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus zu einem Höhepunkt. In dem Jesus auf die Erhöhung der ehernen Schlange durch Mose verweist, will er verdeutlichen, dass Gott seinen Sohn nicht auf die Welt schickt, um diese zu richten, sondern um sie zu retten. Stiftpfarrer Kalidz stellt uns in seiner Predigt die interessante Frage, wie wir uns verhalten würden, wären wir in der Rolle des Nikodemus. Hören Sie hier die Bibeltexte und die Predigt des Tages:

Lesungen, Evangelium und Predigt vom 4. Fastensonntag

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Zu sehen ist das Fastentuch im Dom täglich von 9-17 Uhr. Führungen sind in einem kleinen Rahmen möglich und können unter dom.info@dom-zu-gurk.at angefragt werden.