Organisation

Institut für kirchliche Ämter und Dienste

Priester sein in einer synodalen Kirche

Pastoralkonferenz 2024 im Bildungshaus Tainach/Tinje

vlnr: Dompfarrer Peter Allmaier, Bischof Josef Marketz und Dechant Herbert Burgstaller (Foto: M. Kapeller)
vlnr: Dompfarrer Peter Allmaier, Bischof Josef Marketz und Dechant Herbert Burgstaller (Foto: M. Kapeller)

Am 24. Jänner 2024 fand unter der Leitung von Diözesanbischof Josef Marketz im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje die Pastoralkonferenz der Diözese Gurk statt. Im Rahmen der Pastoralkonferenz treffen sich Dechanten und Mitglieder des Priesterrates jährlich zu einem Austausch und zur Auseinandersetzung mit einer zentralen pastoralen Fragestellung. Im Zentrum dieser Konferenz standen Impulsreferate von Diözesanbischof Josef Marketz, Dechant Herbert Burgstaller und Dompfarrer Peter Allmaier.

Relevanz von Religion

In seinen Ausführungen legte Dechant Burgstaller zunächst einen religionssoziologischen Befund vor. Daraus geht hervor, dass es zu einer zunehmenden Vergleichgültigung der Menschen gegenüber Religion kommt. Wenn Angebote der Kirche gesucht werden, so besonders im Kontext der Kindererziehung (Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung) und bei Lebensbrüchen und persönlichen Krisen. Bei der Feier des Gottesdienstes wird besonders auf eine hohe Qualität in der Verkündigung und der musikalischen Gestaltung Wert gelegt.

Theologisches Prinzip „Synodalität“

Auf diesem Hintergrund arbeitete Dompfarrer Allmaier die Implikationen für die kirchliche Verkündigung heraus. Dabei sieht er besonders im Prozess einer Synodalisierung der Kirche eine nötige Rückführung auf zentrale Dimensionen der Verkündigung Jesu und eine Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart. Denn Synodalität überwindet die Trennung von einer „lehrenden“ und einer „hörenden“ Kirche und führt die Kirche somit zurück zu ihren Ursprüngen. Denn Jesus, so Dompfarrer Allmaier, ist es nicht um die Frage gegangen, wer er ist, sondern wie er für die Menschen da sein kann. Dies ist auch die Haltung, die Papst Franziskus von der Kirche einfordert und die dazu führen soll, dass sich Kirche nicht in einem Gegenüber zur „Welt“ positioniert, sondern erkennt, dass die Verkündigung des Glaubens nur möglich ist, wenn sie aus der Begegnung mit den Menschen erfolgt.

Auf dem Weg zu einer synodalen Kirche

In seinem Statement kommt Bischof Marketz auf den synodalen Prozess auf Ebene der Weltkirche zu sprechen. Dabei hebt er hervor wie sehr dieser weltkirchliche Vorgang die Themen, Erfahrungen und Wahrnehmungen der Menschen berücksichtigt und einbezieht. So soll der Synthese-Bericht der ersten Sitzung der Bischofssynode vom 4. bis 29. Oktober 2023 in den Ortskirchen besprochen werden und dann in die weiteren Beratungen einfließen. Synodalität bedeutet ein Austausch, der in einer Haltung des Hinhörens erfolgt, mit Bereitschaft sich mit gegenteiligen Positionen auseinanderzusetzen und miteinander um einen gemeinsamen Weg zu ringen. Mit dieser Methode, so zeigt sich Bischof Marketz überzeugt, kann Kirche in einer differenzierten und oftmals auch polarisierten gesellschaftlichen Grundatmosphäre dazu beitragen, dass das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird und damit das, was uns verbindet unser Reden und Handeln bestimmt.