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Institut für kirchliche Ämter und Dienste

Alles wird neu. 1/9 - befreit

9x9 Gedanken zum Heiligen Geist

Weg in die Freiheit (J. Kapeller)
Weg in die Freiheit (J. Kapeller)
Alles wird neu. 9x9 Gedanken zum Heiligen Geist - Teil 1 - befreit

Das Schlimmste liegt hinter uns. Nach mehr als einem Jahr der Corona-Pandemie sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Diese Phase fällt in die Zeit unmittelbar vor Pfingsten. Seit der Barockzeit kennt die Kirche die so genannte Pfingstnovene. Darin bereiten sich Christinnen und Christen neun Tage lang auf dieses Hochfest vor. Am Pfingsttag empfingen die Jüngerinnen und Jünger die Kraft des auferstandenen Christus, den Heiligen Geist. Er ist die göttliche Kraft neuen Lebens. Mit seiner Hilfe können wir nach dieser Zeit der Einschränkungen neu durchstarten.

  1. Seit dem 26. Oktober 1886 thront die Freiheitsstatue auf der Liberty Island im New Yorker Hafen und gilt seitdem als Inbegriff für den „American way of life“ der Freiheit, der Unabhängigkeit und der unbegrenzten Möglichkeiten.
  2. „Miss Liberty“ verkörpert ein Ideal der Freiheit, das seit der Aufklärung die westliche Welt prägt, nämlich die sukzessive Ausweitung von Handlungsoptionen der Einzelnen auf der Basis eines Rechtssystems, das dies zu schützen und zu fördern hat.
  3. In der Bibel gilt die Erfahrung der Befreiung des Volkes Israels aus dem Sklavenhaus Ägypten (Ex 12) als die zentrale Urerfahrung der Sorge, Präsenz und Wirkmacht Gottes.
  4. Neben dieser unmittelbaren Befreiung aus Abhängigkeit und Sklaverei kennt die Bibel auch eine Unfreiheit, die aus einer Geringschätzung oder gar Ablehnung Gottes resultiert.
  5. Innere und – so ist der biblische Mensch überzeugt – äußere Freiheit wächst, wenn sich der Mensch ganz auf Gott einlässt und seinem Weg folgt.
  6. Dabei tritt immer deutlicher zu Tage, dass der Mensch und mehr noch das ganze Volk dies aus eigenem Zutun nicht durchhält und ohne Gottes Kraft und Gottes Geistes nicht schafft.
  7. „Der Geist des Herrn ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN“ (Jes 11,2).
  8. Die Gaben dieses göttlichen Geistes befähigen den Menschen in rechter Weise mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, sich im Leben zu orientieren und eigene Begabungen zu erkennen und zu entfalten.
  9. Dabei wird das westliche Konzept einer Freiheit von Abhängigkeiten und von Begrenzungen ergänzt durch eine Freiheit zum Miteinander und zum Engagement füreinander, im Wissen darum, dass ich letztlich nur gemeinsam mit anderen befreit leben kann.