Freitag 18:30 - 20:00
Referent/innen: Wilhelm Wadl (KursleiterIn / Vodja tečaja)
Veranstalter: Sodalitas Tainach
Fachbereich: Gesellschaft / Družba

Anfang zogen sie nur durch. Doch dies erwies sich als schwierig. Daher errichteten jüdische Fernhändler im frühen Mittelalter in Kärnten zahlreiche Stützpunkte („Judendörfer“). Ab dem 12. Jahrhundert siedelten sie dann in den allmählich entstehenden Städten und wandten sich verstärkt dem Geldgeschäft zu.



Die herausragende Stellung der Juden im Geldgeschäft war eine Konsequenz der kirchlichen Zinsverbote. Gegen Ende des Mittelalters wurden diese schon weitgehend negiert. Daher brauchte man keine Juden mehr und vertrieb diese als lästige Konkurrenz. In Kärnten einigten sich Kaiser Maximilian und die Landstände 1496 auf die Vertreibung der wenigen noch im Land ansässigen Juden.



Der zweite Teil des Vortrages behandelt die Wiederansiedlung jüdischer Menschen in Kärnten, ihre beruflichen Aktivitäten, die Gründung des Kultusvereins und der Israelitischen Kultusgemeinde, den modernen Antisemitismus, die Verfolgung in der NS-Diktatur und heutige Spuren jüdischen Lebens in Kärnten.



Referent:

Prof. Dr. Wilhelm Wadl

Ehemaliger Direktor des Landesarchivs