Fest der Darstellung des Herrn - Lichtmess

Dieses Fest wird 40 Tage nach Weihnachten gefeiert

„Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Joh 8,12

Mit dem Fest der Darstellung des Herrn – vielleicht ist Ihnen Lichtmess vertrauter – wurde bis zum 2. Vatikanischen Konzil der große Weihnachtsfestkreis, in dem das Licht eine große Rolle spielte, beschlossen.

Mit dem Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar - besser bekannt unter Mariä Lichtmess - beschließen wir den großen Weihnachtsfestkreis, in dem das Licht eine große Rolle spielt. (Foto: KH Kronawetter)
Mit dem Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar - besser bekannt unter Lichtmess - beschließen wir den großen Weihnachtsfestkreis, in dem das Licht eine große Rolle spielt. (Foto: KH Kronawetter)

40 Tage nach Weihnachten, am 2. Februar, feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Die Symbolzahl 40 erscheint in der Bibel immer dann, wenn es sich um Zeiten der Klärung und der Vorbereitung handelt. So etwa dauerte die Sintflut 40 Tage und Nächte, 40 Jahre zog das aus der Knechtschaft befreite Volk Israel durch die Wüste, bevor es das gelobte Land betreten konnte. Und auch Jesus verbrachte 40 Tage und Nächte der Prüfung in der Wüste, bevor er öffentlich zu wirken begann.

Darstellung Jesu

In der Lebensgeschichte Jesu, wie sie im Evangelium des Lukas überliefert wird, war die »Darstellung Jesu im Tempel« ein solches Ereignis, bei dem Gottes gute Absicht, sein Wille zum Heil des Menschen, offenbar wurde. Wie es für jede jüdische Familie Brauch ist, wurde Jesus als der erstgeborene Sohn 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem gebracht. »Darstellung des Herrn« meint, dass Jesus Gott geweiht, übereignet ist. Es wird bezeugt, dass er Gottes Eigentum ist und bleibt. So wird öffentlich kund, was bisher an ihm verborgen war.

 (© Foto:  Ursula Modritsch)
(© Foto: Ursula Modritsch)

Begegnung mit dem Licht der Welt

Im Tempel kommt es zur Begegnung mit dem Propheten Simeon und der alten Prophetin Hannah, die schon viele Jahre ihren Dienst an diesem heiligen Ort versehen hat (vgl. Lk 2, 22–40). Simeon wartet mit Geduld und Sehnsucht, gesetzestreu und gottesfürchtig auf die Ankunft des Messias. Er hat die Gabe und Fähigkeit, in der ärmlichen Familie das Besondere, den Besonderen zu sehen. Simeon preist Jesus als das Licht der Welt. Seine Worte wurden von der Kirche in ein Gebet aufgenommen, das vor Einbruch der Nacht in Klöstern, Ordensgemeinschaften und verschiedenen Gemeinden gebetet wird (die Komplet).

„Nun lässt du Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“
Lk, 2, 29 - 32

Auch die Prophetin Hannah spricht angesichts des Kindes einen Lobpreis Gottes und beginnt als erste Frau mit der Verkündigung dieser Heilsbotschaft an alle, die auf die Erlösung Israels harrten.

Lichtmess

Ab dem 4. Jahrhundert werden an diesem Tag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden. Daher hat sich der Name »Maria Lichtmess« eingebürgert. Die weihnachtliche Lichtsymbolik kommt noch einmal zur Geltung – in vielen Kirchen finden Kerzenweihen und Lichterprozessionen statt. Mit Einführung des neuen Allgemeinen Römischen Kalenders von 1969 wurde dieses Fest in »Darstellung des Herrn« umbenannt, um die biblische Wurzel des Festes zu unterstreichen.

Text: P. Reinhold Ettel SJ (Bearbeitung: Internetredaktion)