Das Sakrament der Firmung

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zum Sakrament der Firmung

Die Firmung "besiegelt" die Zugehörigkeit zum Christentum. Sie ist das letzte der drei Sakramente der Eingliederung und ein bewusstes "Ja" zum Glauben. Die Firmung bekräftigt und vollendet gewissermaßen die Taufsalbung.

Die Firmung spannt den Bogen der Hoffnung zur Taufe (© Foto: fotomax)
Die Firmung spannt den Bogen der Hoffnung zur Taufe (© Foto: fotomax)

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz zum Sakrament der Firmung:

"Mir geht es bei der Firmung darum, dass ihr, liebe Jugendliche euer Herz aufmacht, die Hände aufmacht und sagt: „Ich lasse mir den Heiligen Geist schenken. Ich lasse mich mit der Liebe Gottes berühren. Ich lasse mir etwas schenken, was das Kostbarste ist, nämlich Gott in meinem Herzen.“ Das ist es, was ich heute wünsche. Das ist das Einzige, dass ihr euer Herz aufmacht und euch von der Liebe Gottes, von der Kraft des Heiligen Geistes berühren lasst. Damit schenkt ihr der Erwachsenen-gemeinde das, was sie braucht, nämlich eine innere Überzeugung." (...) "In unserem Land gibt es viele Wegweiser, nach denen kann man sich ausrichten. Der Wegweiser bleibt stehen und man geht weiter. Seien Sie, liebe Patin, lieber Pate, nicht bloß ein Wegweiser, obwohl das auch manchmal gut ist. Sondern seien Sie ein Wegbegleiter, der im Schritttempo der jungen Leute mitgeht. Seien Sie immer wieder mit dabei, wenn der junge Mensch seine Schritte in das Leben hinein macht; ins Berufsleben hinein, dann braucht er vielleicht eine Patin oder eine Paten. In Österreich ist es oft wichtig, dass man jemanden kennt, der wieder einen anderen kennt. Seien Sie jemand, der behilflich ist, die jungen Leute ins Berufsleben einzuführen. Und seien Sie auch ein guter Glaubensbegleiter." (...)"Und jetzt ein Wort an die Jugend, die ich firmen werde. Euch bitte ich auch, seid gute Wegbegleiter eurer Patin und eures Paten; lasst sie nicht stehen. Wenn ihr ein Handy habt, dann gehört die Nummer der Patin oder des Paten gespeichert. Es gehört einfach dazu, dass man eine Karte schreibt, wenn man im Urlaub unterwegs ist, oder dass man anruft. Ihr habt jetzt auch eine Verpflichtung – Treue zu halten zu dem Menschen, der euch heute Patin oder Pate ist. Das ist ein gegenseitiges Wegbegleiten. Wenn Sie einmal alt geworden sind, liebe Patin, lieber Pate, dann wünsche ich, dass der Firmling von heute an Ihrem Krankenbett sitzt und sagt: „Erinnerst du dich noch, damals hat der Bischof gesagt. Wenn du einmal ganz alt bist, soll ich bei dir sitzen. Und das tue ich heute.“ Liebe Firmkandidatinnen und liebe Firmkandidaten, wenn ihr das nicht vergesst, dann habt ihr aus dieser Firmung viel mitbekommen, nämlich ein Herz füreinander zu haben, gestärkt von Gott und seinem Geist." 

Auszüge aus dem Text „Die Firmung bewahren“ in: Alois Schwarz, Sorgt euch also nicht um morgen. Ein Bischof zur Zukunft des Glaubens, Graz-Wien-Köln 2002, 169-173.