Ein Kind wird getauft

Der Ablauf der Kindertaufe

Die Taufe ist ein feierliches Geschehen in der Gemeinschaft der Glaubenden. Sie wird deshalb von einem Priester oder einem Diakon gespendet. Im Notfall könnte jeder/jede Christ/in taufen. Weil durch die Taufe in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wird, ist vorgesehen und als sinnvoll zu betrachten, die Taufe in der eigenen (Wohn-)Pfarrkirche zu empfangen.
Der traditionelle und bevorzugte Zeitpunkt für eine Taufspendung ist die Feier der Osternacht. Immer öfter wird in einem Gemeindegottesdienst (am Sonntag) getauft und so der/die Neugetaufte sichtbar in die Gemeinde eingeführt.

Der Ablauf der Kindertaufe

Empfang der Eltern und des Täuflings - vor der Kirche
Der Priester / Diakon empfängt die Eltern mit dem Kind und die Paten und begrüßt sie im Namen der Kirchengemeinde – gewöhnlich beim Eingang der Kirche. Die Eltern stellen ihr Kind mit Namen vor und bitten um die Taufe. Sie erklären sich bereit, das Kind im Glauben und Lieben zu begleiten. Das Kind wird von den Eltern in die Kirche getragen. Gemeinsam ziehen alle in die Kirche ein. Das Kind wird durch die Taufe Teil der Gemeinschaft der Getauften. Die gesamte Tauffeier kann durch Lieder und gemeinsames Beten und Antworten eine wahre Feier des Glaubens werden.

Wortgottesfeier
Lesung aus der Bibel, dem Wort Gottes an uns: durch die Verkündigung und Auslegung von Gottes Wort soll der Glaube der Eltern und der Gemeinde gestärkt werden.

Kreuzzeichen als Segenszeichen für das Kind
Der Priester / Diakon und die Eltern (und die Paten, Geschwister, Kinder, Gemeindemitglieder) bezeichnen das Kind mit dem Kreuzzeichen. Sie segnen das Kind.

Anrufung der Heiligen und Gebete
Durch die Taufe wird das Kind in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen. Paulus nennt alle, die zu Gott gehören und von Gott so geheiligt sind, „Heilige“. Diese Gemeinschaft reicht über den Tod hinaus. Die Heiligen im Himmel, vor allem die Namenspatrone, werden angerufen; wir vertrauen auf ihre Fürbitten für den Täufling.

Spendung der Taufe

Taufwasserweihe
Gott hat das Wasser geschaffen. Es ist Zeichen für Leben und Reinigung. Deshalb lobt die Gemeinde den Schöpfergott und ruft seinen Segen auf das Wasser herab. In der Taufe will Gott die Fülle des Lebens zusagen - ein Leben, das nicht mehr „totzukriegen“ ist. Dieses Leben Gottes, das ewige Leben ist stärker als Sünde und Tod.

Absage an das Böse und Bekenntnis des Glaubens
Das Kleinkind kann noch keine Glaubensaussage und keine Entscheidung treffen. Die Eltern, die um die Taufe bitten, und die Paten bekennen ihren Glauben und übernehmen es, das Kind in diese Lebensweise einer Christin / eines Christen hineinzuführen. Daher erklären die Eltern, Paten und die anwesenden Gläubigen, dass sie dem Bösen widerstehen wollen („Ich / wir widersagen!“) und bekennen, dass sie ihr Leben auf den dreieinigen Gott bauen wollen („Ich / wir glaube/n!“ – Gebet des Glaubensbekenntnisses / Credo)

Spendung der Taufe
Ursprünglich tauchten die Täuflinge in einem Wasserbecken dreimal unter. Heute gießt der Priester / Diakon dreimal Wasser über den Kopf.

Dazu spricht er das Taufwort:

N. (Vornamen), ICH TAUFE DICH

IM NAMEN DES VATERS (+),

UND

DES SOHNES (+)

UND

DES HEILIGEN GEISTES (+).


Getauft = eingetaucht: von Gott geliebt, als sein Kind angenommen, mit starkem, ewigen Leben beschenkt. Einem liebenden, treuen Gott im Leben anvertraut - für immer, unwiderruflich!

Salbung mit Chrisam
Salben, um zu stärken, gesund zu erhalten. Früher wurde für wichtige Ämter „gesalbt“ wie Priester, Profeten, Könige. Auch Jesus war ein Gesalbter, griech.: Christos.

Das weiße Taufkleid
Nach dem Untertauchen im Wasser wurde ein neues, weißes Kleid angelegt. Dieses soll ein Zeichen der Reinheit, des Lebens, der Unschuld und der Freude sein.

Die Taufkerze
Wie in der Osterfeier eine Kerze entzündet wird, als Symbol für den auferstandenen Jesus Christus, so erhält jetzt der Täufling – beziehungsweise der Pate – eine Kerze überreicht. Nach Möglichkeit wird sie jeweils an der Osterkerze entzündet. Das Licht des Auferstandenen möge im Leben des Kindes leuchten.

Abschluss der Tauffeier
Wenn die Taufspendung beim Taufbecken erfolgte, zieht die Taufgemeinde zum Altar. Hier werden die Neugetauften einmal in der Kraft der Taufe an der Feier der Eucharistie, am Herrenmahl teilnehmen. Gemeinsam beten alle – mit dem Kind und für das Kind – das Gebet des Jesu „Vater unser“. Zum Abschluss segnet der Priester / Diakon die Eltern und die Paten; gestärkt mit Gottes Segen sollen sie für das neugetaufte Kind zum Segen werden.

Text: (Referat für Sakramentenpastoral)