Behindertenpastoral

Die "Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung" möchte Stimme für Menschen mit einer Behinderung sein, denn sie sind wertvoll gerade in unserer leistungsorientierten Gesellschaft: Sie erinnern uns daran, dass erst Freundschaft und Liebe den Menschen zum Aufblühen bringen und Sinn im Leben stiften.

 (© Foto: logo: Kontaktstelle Behindertenpastoral)
(© Foto: logo: Kontaktstelle Behindertenpastoral)

„Niemand soll sagen, er könne nichts tun. Hoffnung wächst aus den Zentimetern unserer kleinen Schritte.“ (Annemarie Schönherr) 

„Ich bin nicht behindert, ich kann ja reden!“, sagt Georg Paulmichl, der mit ungewohnten Texten mit verblüffenden Pointen von sich reden gemacht hat. Georg Paulmichl ist, umgangssprachlich ausgedrückt, ein geistig behinderter erwachsener Mann. Nicht allen Menschen mit Behinderung sehen es so wie er: Nicht alle wissen, dass sie eine Stimme haben, dass sie gehört werden, dass sie willkommen sind.
Gehbehinderte, hörbehinderte, sehbehinderte, geistig behinderte Menschen leiden nicht nur inter der Ausgrenzung, weil sich „normale“ Menschen oft innerlich von ihnen distanzieren. Auch Hindernisse wie Stiegen, nicht rollstuhltaugliche Toiletten, fehlende technische Hilfsmittel zum Hörbarmachen der Sonntagspredigt vermitteln ihnen das Gefühl, dass sie und ihre speziellen Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden. Oder wenn ihr Leben gar mit Schadenersatzrechten in Verbindung gebracht wird und sie darin spüren, dass Menschen gibt, die ihre Existenz an sich als "Schaden" ansehen.

Die Kontaktstelle möchte Familien unterstützen, zu behindertem Leben "Ja" sagen zu können und damit umzugehen. Sie möchte Kontakte knüpfen zwischen Betroffenen, damit sie durch Austausch neue Wege und neue Kraft finden können und Halt in der Solidarität.
Sie möchte Pfarren unterstützen, Menschen mit verschiedenen Behinderungen im kirchlichen Leben einzuschließen (Erstkommunion, Firmung, Gruppen usw.), und sie vernetzt bestehende bewährte Einrichtungen und Vereine miteinander.

Die Kontaktstelle veröffentlicht regelmäßig die Zeitschrift "Schatten und Licht"

„Schatten und Licht“ ist eine Quartal-Zeitschrift für Österreich und Deutschland, die für und von Menschen mit Behinderung und ihre Familien ist, die ihnen Stärkung und Unterstützung anbietet, die sie miteinander vernetzt und ihnen eine Stimme gibt.
Leid macht oft sprachlos. „Wir brauchen Freunde, Gemeinschaft, wo wir die Last teilen können, wenn sie zu schwer wird“, sagt eine betroffene Mutter. – Wir möchten das Leben von Menschen mit verschiedensten Behinderungen, ihren Alltag, ihre Probleme und Ängste aus der Sprachlosigkeit holen, aber auch ihre Hoffnungen, Sehnsüchte, ihre Gaben zur Sprache bringen.
Familien, die aufgrund von Behinderungen oft ihre Lebensgewohnheiten radikal umstellen mussten und dabei nicht selten den gesellschaftlichen Anschluss verloren, können auf diese Weise in Gesellschaft und Kirche einen neuen Platz finden.
Der Austausch von Informationen baut Barrieren ab, fördert die Bewusstseinsbildung und hebt Ausgrenzung auf, der Menschen mit Behinderung auch in der Medienlandschaft ausgesetzt sind.