Hemma-Pilgerweg
von Monika Gschwandner-Elkins

Unter den zahlreichen Pilgerwegen in Österreich nimmt der Hemma Pilgerweg in Kärnten eine wichtige Rolle ein, gilt doch die Heilige Hemma von Gurk als Kärntner Landesheilige. Genau genommen besteht der Hemma Pilgerweg inzwischen aus insgesamt 8 sternförmig nach Gurk verlaufenden Pilgerrouten, welche die Möglichkeit bieten, aus allen Himmelsrichtungen zum Grab der Heiligen zu gelangen.
So vielfältig das Wegenetz ist, so vielfältig sind auch die Landschaften, die am Hemma Pilgerweg zu durchwandern sind. Besonders schön ist dabei die erste Tagesetappe der Route 1 von Sveta Ana nach Gurk. Der Anstieg auf slowenischer Seite zum alten Loiblpassgrenzübergang ermöglicht nicht nur eine faszinierende Aussicht auf die umliegende Bergwelt der Karawanken, deren wild zerklüftete Hänge und Gipfel vor allem im Frühling und Herbst in den frühen Morgenstunden majestätisch aus dem darunterliegenden Nebelmeer ragen, sondern es findet sich hier auch eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Vom Loiblpass erfolgt dann der Abstieg durch die Tscheppaschlucht Richtung Ferlach, abschnittsweise begleitet von der Gischt und dem wilden Tosen des Gebirgswassers, das beim Tschaukofall rund 26 m in die Tiefe stürzt. Der weitere Weg führt dann ausgehend von Ferlach über die Wallfahrtsorte Maria Rain, das ehemalige Zisterzienserkloster Viktring, die Wallfahrtskirche Maria Saal, den für seine römerzeitlichen Ausgrabungen bekannten Magdalensberg und das spirituelle Zentrum St. Georgen am Längsee bis nach Gurk.
Von Heilquellen und idyllischen Plätzen
Nicht minder reizvoll, wenn auch landschaftlich viel sanfter, präsentieren sich die Routen von Millstatt und der Turrach nach Gurk. Umgeben von den Hängen der Kärntner Nockberge ist man hier den Großteil des Weges fernab von städtischem Lärm auf Wald- und Wiesenwegen unterwegs, genießt die Stille und kann sich ungestört meditierend in seine eigenen Gedanken zurückziehen. Immer wieder kommt man an Bächen und Quellen vorbei, wo man sich mit frischem Trinkwasser versorgen kann.
Von der Turrach nach Gurk führt der Weg auf der Hochrindl unweit der „Ursulaquelle“ vorbei.. Diese Route verbindet einige Orte, die einen unmittelbaren Hemma-Bezug besitzen. So gelten die Kirchen von Deutsch-Griffen, Glödnitz und Altenmarkt, an welchen man vorbeikommt, als Stiftungen der Heiligen.
Eine berühmte Klosterstiftung
Unmittelbar mit dem Leben und Wirken Hemmas verbunden ist auch das Benediktinerstift Admont, der Ausgangspunkt der steirischen Hemma Pilgerweg Route. Die Gründung des berühmten und zugleich ältesten bestehenden Klosters der Steiermark geht auf eine Stiftung Hemmas zurück und erfolgte 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg. Von Admont ist man zu Fuß eine ganze Woche bis nach Gurk unterwegs. Zeit lassen sollte man sich auf dieser Route unbedingt für einen Bummel durch die mittelalterliche Altstadt von Oberwölz, für eine Besichtigung von Murau und Stift St. Lambrecht, dessen Chronisten sich schon früh mit dem Lebend der hl. Hemma befassten und ihre Verehrung wesentlich förderten.
Wo und wie auch immer man sich als Pilger/in auf den Weg nach Gurk macht: auf den Spuren der Heiligen Hemma zu wandeln und wandern stärkt den Körper – und vor allem die Seele.
Nähere Informationen zu den einzelnen Wegstrecken erhalten Sie auf den folgenden Homepages und im Referat Pilgern und Reisen.
- Monika Gschwandner-Elkins, Projektleiterin ARGE Pilgern in Kärnten
Infos unter: