Glaubwürdig bleiben - 500 Jahre protestantisches Abenteuer

Die evangelische Landesausstellung 2011 in Fresach

Die Landesausstellung Fresach 2011 will die 500-jährige Geschichte der Evangelischen in Kärnten erzählen und Bezug nehmend darauf einen Bogen in die Gegenwart spannen.

500 Jahre protestantisches Abenteuer - Landesausstellung 2011 in Fresach (© Foto: www.landesausstellung011.at)
500 Jahre protestantisches Abenteuer - Landesausstellung 2011 in Fresach (© Foto: www.landesausstellung011.at)
Ein Blick in die Fresacher Ausstellung (© Foto: www.landesausstellung011.at)
Ein Blick in die Fresacher Ausstellung (© Foto: www.landesausstellung011.at)

Diese Landesausstellung hat vier thematische Schwerpunkte:

Semper reformanda

Landesausstellung Fresach 2011: "Ecclesia semper reformanda" - die immer neu zu reformierende Kirche

Wie in anderen Gebieten setzte sich die Reformation mit ihren Ideen auch in Kärnten durch. Das 16. Jahrhundert wurde unter diesem Einfluss zu einer Zeit des Aufbruchs im Glaubensleben. Aber die Reformationszeit war auch eine Zeit der kulturellen Blüte und es wurden neue Wege im Bildungsbereich und im Sozialwesen beschritten.

Wenn der Druck stärker wird

Landesausstellung Fresach 2011: Anpassung oder Widerstand?

Die Gegenreformation (ca. 1600 – 1780) verfolgte mit allen Mitteln ein Ziel: die Bevölkerung wieder zum katholischen Glauben zurück zu führen. Dies führte zu regelrechten Deportationen und Auswanderungen, wobei es viele Kärntner in das heutige Deutschland und nach Siebenbürgen verschlug. Gleichzeitig entwickelte sich der „Geheimprotestantismus“ – Menschen, die nach außen hin katholisch waren, heimlich aber über Generationen hinweg den evangelischen Glauben weiter lebten.

Toleranz und Dialog

Was bedeutet Toleranz? Ist es nur das "mühsame Akzeptieren" anderer Menschen, anderer Meinungen oder anderer Sichtweisen?

Das „Toleranzpatent“ von 1781 erlaubte das Evangelisch-Sein wieder, und auch Gemeinden durften gegründet werden. Die Freiheit hatte aber enge Grenzen: eine Gleichberechtigung war damit keineswegs verbunden, die Bethäuser durften nicht aussehen wie Kirchen, Abgaben waren auch an die katholische Kirche zu zahlen und vieles mehr. Trotzdem bekannten sich – angesichts von 180 Jahren des Verboten-seins – eine erstaunliche Zahl von Menschen in Kärnten zum evangelischen Glauben. In nur wenigen Jahren entstanden 13 Gemeinden, die Schulen und Bethäuser einrichteten.

Mehrheiten - Minderheiten

Warum werden die Evangelischen als Minderheit anerkannt andere Minderheiten jedoch nicht?

Das „Protestantenpatent“ von 1861 brachte den Evangelischen die lang ersehnte rechtliche Gleichstellung. Von diesem Zeitpunkt an wuchs die Evangelische Kirche auch zu der Institution und Organisation, die sie heute ist. Ein wesentliches und prägendes Merkmal war – und ist – dabei, dass sie sich als eine Minderheitenkirche entwickelte. In Kärnten jedoch stellt diese Minderheit an manchen Orten die Mehrheit (so auch in Fresach). In den 150 Jahren seit dem Protestantenpatent hat diese evangelische Minderheitenkirche gerade in Kärnten eine enorme gesellschaftliche Wirkung ausgeübt. Das betrifft den kulturellen Bereich (mit Dichtern wie Otto Bünker und Gerhard Glawischnig) ebenso wie den sozialen (man denke an die Diakonie) und den politischen Bereich – in allen politischen Lagern fanden sich im Laufe der Zeit prägende Persönlichkeiten, die evangelisch waren.

 

Text & Fotos & MEHR über diese Ausstellung >> www.landesausstellung011.at