Gerlamoos

Filialkirche „hl. Georg“ der Pfarre Steinfeld-Radlach

 (© Foto: Foto: Martin Assam)
(© Foto: Foto: Martin Assam)

Gerlamoos, östlich von Steinfeld im Drautal am nordseitigen Berghang gelegen, wird zwischen 1065 und 1075 urkundlich erstmals als „Palus Gerlinde“, also als „Niederlassung im Sumpfe“, begründet von einer Deutschen namens Gerlind, erwähnt. Die Filialkirche, eine kleine romanische Anlage, bei der während des 16. und 17. Jhs. einige bauliche Veränderungen durchgeführt wurden, wird wegen ihres kunstvollen Freskenzyklus aus dem 15. Jh. an der nördlichen Innenwand oft auch als Freskenkirche bezeichnet und zählt zu den kunstgeschichtlich bedeutendsten Gotteshäusern Kärntens. Die Fresken, um 1480 von Thomas von Villach, dem Hauptmeister der gotischen Malerei in Kärnten, geschaffen, sind in drei jeweils ca. 1,40 Meter hohe Streifen gegliedert und in mehrere Bildfenster aufgeteilt. Ihr oberster Rand stößt fast an die flache Decke der Kirche.
Der unterste Bildstreifen umfasst auf neun Bildern 13 Szenen der Passion und der Auferstehungsgeschichte Jesu bis zur Himmelfahrt Chris ti und der Herabkunft des Heiligen Geistes. Im zweiten Bildstreifen sind neun christologische Bilder, von der Verkündigung und der Geburt Christi bis zum Letzten Abendmahl, der Gefangenennahme und der Verspottung Christi, zu sehen. Der oberste Bildstreifen, der sehr gut erhalten ist, zeigt in kräftiger, aber fein modellierter Farbgebung in elf Bildern Darstellungen aus der Georgslegende, angeführt von der Szene des Drachenkampfes.