Jahresschlussandacht: Bischof Schwarz verweist auf die Potenziale Europas

Gott glaubt an uns Menschen – Predigt von Bischof Alois Schwarz bei der Jahresschussmesse im Dom zu Klagenfurt am 31. 12. 2016  Audio: Th. Breschan / Dompfarre Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion
Gott glaubt an uns Menschen – Predigt von Bischof Alois Schwarz bei der Jahresschussmesse im Dom zu Klagenfurt am 31. 12. 2016 Audio: Th. Breschan / Dompfarre Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion
Gott glaubt an uns Menschen
Silvester 2016 - Dankgottesdienst mit Diözesanbischof Alois Schwarz am Jahresende im Dom zu Klagenfurt (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)
Silvester 2016 - Dankgottesdienst mit Diözesanbischof Alois Schwarz am Jahresende im Dom zu Klagenfurt (© Foto: KH Kronawetter / Internetredaktion)

Klagenfurt, 31. 12. 16 (pgk). Vor steigendem Werteverlust und einer daraus resultierenden „zunehmenden Verrohung der Gesellschaft“ hat Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz heute in seiner Predigt bei der hl. Messe zum Jahresschluss im Klagenfurter Dom gewarnt. Mit Blick auf das „unermessliche Leiden in Aleppo, die dramatischen Bilder von vertriebenen und flüchtenden Menschen, auf Terroranschläge und menschenverachtende Gewalttaten in Europa“ und auf die stetig wachsende Christenverfolgung weltweit forderte der Kärntner Bischof Verantwortungsträger in Politik, Medien und Kirche zum „Hinsehen, Hinhören und vor allem zum entschiedenen Handeln“ auf. „Menschlichkeit und menschliche Werte müssen in der Politik Platz haben“, sagte Bischof Schwarz und appellierte für einen „verantwortungsvollen Umgang mit Macht“. Dafür brauche es intensive Wertediskurse, basierend auf europäischen Grundhaltungen wie zum Beispiel Solidarität, Toleranz, Nächstenliebe sowie uneingeschränkte Achtung von Menschenrechten und Menschenwürde. Bei vielen der aktuell geführten Diskussionen würden, so Bischof Schwarz, oft Fakten in den Hintergrund gedrängt und „vorwiegend emotionale Argumente zur Meinungsbildung herangezogen“. Die Folge sei eine zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft. Verantwortungsträger in Kirche, Medien und Politik seien deshalb herausgefordert, auf diese Verunsicherungen zu reagieren, „ohne jedoch dabei weitere Ängste zu schüren“. In diesem Zusammenhang ermutigte Bischof Schwarz zu Zusammenhalt und Zuversicht und verwies auf die „großen Potenziale eines christlich geprägten Europas“. „Das Christentum ist eine bedingungslos das Leben bejahende Religion, die Hoffnung vermittelt“, so der Kärntner Bischof.

Unter Verweis auf die Botschaft von Papst Franziskus zum 50. Weltfriedenstag zum Thema „Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden“, der am morgigen 1. Jänner begangen wird, betonte der Kärntner Bischof, dass Gewalt, in welcher Art auch immer, „stets Ungerechtigkeit und Verletzung der Menschenwürde darstellt und zu weiterer Gewalt führt“. Diesen Kreislauf gelte es zu durchbrechen und Gefühlen wie Rache und Wut, die nur dazu führen würden, „dass auf Gewalt mit Gewalt reagiert wird“, keine Chance zu geben. Die wertvollsten Güter und Werte, die unsere Gesellschaft tragen und zukunftsfähig erhalten, seien Liebe, Mitmenschlichkeit, Gnade und Frieden, sagte Bischof Schwarz und rief mit Verweis auf Papst Franziskus dazu auf, „sich von der Barmherzigkeit unseres Gottes leiten zu lassen und so selbst zu einem Werkzeug der Barmherzigkeit und der Versöhnung zu werden“. Papst Franziskus sei in verschiedener Hinsicht „ein Vorbild gelebter Solidarität und Hoffnungsträger für unsere Welt“. Für das Jahr 2017 wünsche er sich, so Bischof Schwarz unter Zitierung der Botschaft von Papst Franziskus zum 50. Weltfriedenstag, „dass unsere Art, in zwischenmenschlichen, gesellschaftlichen und internationalen Beziehungen miteinander umzugehen, von Liebe und Gewaltfreiheit geleitet und die Gewaltfreiheit von der Ebene des lokalen Alltags bis zur Ebene der Weltordnung der kennzeichnende Stil unserer Entscheidungen, unserer Beziehungen, unseres Handelns und der Politik in allen ihren Formen sein möge“.