Christentum ist “Sauerstoff für modernes Lebensgefüge”

Diözesanbischof Alois Schwarz feierte den Festgottesdienst zum Nationalfeiertag im Wiener Stephansdom

Der Wiener Stephansdom (© Foto: Bwag/Wikimedia )
Der Wiener Stephansdom (© Foto: Bwag/Wikimedia )

Wien, 26.10.2016 (KAP) Mit dem Geläut der Pummerin endete am Mittwochabend im Wiener Stephansdom der diesjährige Dank- und Gebetsgottesdienst zum österreichischen Nationalfeiertag. Der Klagenfurter Diözesanbischof Alois Schwarz betonte in seiner Predigt vor mehreren Tausend Gläubigen die Bedeutung christlicher Werthaltungen als "Sauerstoff und Nahrung für das moderne Lebensgefüge". Es sei wichtig, dass Christen in Österreich ihren Glauben überzeugt leben und auf diese Weise "trittsicher und evangeliumsgemäß das Leben mitgestalten".

"Wenn wir in Österreich und in Europa eine Zukunft haben wollen, dann ist das Christentum ein entscheidender Gesprächspartner in der Gestaltung des Lebens", sagte der Bischof. Der moderne säkulare Staat brauche die Korrekturfunktion von Religion und könne sich selbst die Sinnzusage nicht liefern, erinnerte Schwarz an das bekannte Diktum des Verfassungsrechtlers Ernst-Wolfgang Böckenförde. Christen seien angefragt, darauf zu achten, "dass wir nicht ideologieanfällig, manipuliert die Würde der menschlichen Person verlieren", so Schwarz.

Der Kärntner Bischof betonte weiter, Österreich sei "ein unheimlich schönes Land, in dem wir seit Jahrzehnten in Frieden leben dürfen". Gleichzeitig habe sich das Land in den vergangenen Jahren verändert, es sei - "auch durch Menschen, die aus verschiedensten Notsituationen nach Österreich kommen" - vielfältiger an Kulturen und Völker geworden. Die Österreicher hätten "ein großes Kapital an Solidarität und Herzlichkeit gegenüber denen, die kommen", zeigte sich Schwarz überzeugt. "Der Grundwasserspiegel der Humanität und Solidarität ist in unserem Land sehr hoch - genährt und gestärkt von der christlichen Religion", wie der Bischof hinzufügte.

Der Nationalfeiertag am 26. Oktober wird in St. Stephan seit vielen Jahren geistlich akzentuiert und als "Gebet für Österreich" mit Lichterprozession und einem Festgottesdienst zum Dank für Frieden und Freiheit gestaltet.