Lern- und Lebensräume für Jugendliche gestalten

Katholische Privatschulen in Kärnten

von Schulamtsleiterin Dr. Birgit Leitner*

https://youtu.be/NL0B2o1J1Pw
Mit Freude lernen vor dem Hintergrund des christlichen Weltbildes (© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk / Bauer)
Mit Freude lernen vor dem Hintergrund des christlichen Weltbildes (© Foto: Pressestelle der Diözese Gurk / Bauer)

Unterschiedliche Bildungsreformansätze machen Schlagzeilen und werden in der politischen Auseinandersetzung kontrovers diskutiert. Auch für das Katholische Privatschulwesen gilt es, sich im besten Sinne mit den christlichen Wertvorstellungen und mit dem Evangelium als Leitkategorie zu profilieren und im Bildungsbereich zu positionieren.
Dass die Katholischen Schulen ein wesentliches Element des Engagements der Kirche im Bereich von Bildung und Erziehung darstellen, legen die deutschen Bischöfe mit den Qualitätskriterien in dem 2009 publizierten Orientierungsrahmen fest. Und weiters führen die Bischöfe an, dass sich die Qualität der Privatschulen einerseits an den allgemeinen, für alle Schulen gleichermaßen gültigen Kriterien der Unterrichts- und Schulentwicklung bemessen lassen muss, und andererseits, dass sich die Katholischen Schulen vor allem auch durch ihr eigenes, spezifisch katholisches Profil in der vielfältigen Schullandschaft einer demokratischen Gesellschaft legitimieren. Als charakteristisches Grundanliegen der kirchlichen Schulen wird im Orientierungsrahmen die allen schulischen Handelns vorausgehende Grundüberzeugung von der personalen Würde des Kindes und des Jugendlichen festgelegt, die theologisch darin gründet, dass Gott den Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat, sowie in der wechselseitigen Durchdringung von Glaube, Kultur und Leben.

Katholisches Profil stärken

Dabei soll die religiöse Bildung nicht additiv der säkularen Bildung hinzugefügt, sondern auf sie bezogen und mit ihr verbunden werden. So ermutigt die Katholische Kirche auch in Kärnten die unterschiedlichen katholischen Schulerhalter, ihr jeweils eigenes, den jeweiligen spirituellen Traditionen entsprechendes, Erziehungs- und Bildungskonzept zu entwickeln, das spezifische katholische Profil zu stärken und die Lern- und Lebensräume so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche wertbildende Erfahrungen machen können. So gesehen, verbindet die Bildung an den kirchlichen Schulen Wissen, Werte und Handeln.
Alljährlich werden alle Privatschuldirektoren und -direktorinnen von Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz eingeladen, um über aktuelle bildungspolitische Fragestellungen zu diskutieren, von den Entwicklungen an den unterschiedlichen Schulstandorten zu berichten und in diesem Gremium Anliegen vorzubringen und Visionen zu entwickeln. Ebenso werden in den Konferenzen auch Fortbildungsinitiativen der Katholischen Pädagogischen Hochschuleinrichtung vorgestellt und gemeinschaftsfördernde Aktivitäten geplant und organisiert.

Hoher Qualitätsanspruch

Bischof Schwarz schätzt bei allen Projekten der kirchlichen Schulen in Kärnten, dass sie mit hohem Qualitätsanspruch das katholische Spezifikum fördern und sich bei den Entwicklungen und Vorgaben des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur konstruktiv kritisch einbringen und damit die Schullandschaft in unserem Bundesland beleben. Gerne nützt Bischof Schwarz Schulbesuche und Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern, um mit der Jugend in Kontakt zu bleiben und um in den katholischen Bildungszentren auch das vielfältige Engagement der Schulgemeinschaften an den Lern- und Lebensorten des Glaubens wahrnehmen zu können.

 

>> die katholischen Privatschulen im Internet

 

*) Dr. Birgit Leitner ist Leiterin des Bischöflichen Schulamtes der Diözese Gurk

Die Erstveröffentlichung dieses Artikels erfolgte im Jahrbuch der Diözese Gurk 2012, 129f.