Pfarre

Velden am Wörthersee

Pfarrkirche

Pfarrkirche Velden am Wörthersee

Patrozinium: Mariä Himmelfahrt

Pfarrkirche „Unsere liebe Frau" Velden/See

Schon lange bestand in Velden der Wunsch eine neue größere Kirche zu errichten und auch die Pfarre von Kranzlhofen nach Velden zu verlegen.

Bundespräsident Wilhelm Miklas verbrachte seit Jahren seinen Urlaub in Velden und stellte der Gemeinde einen Kulturzuschuss von S 50.000.— für den Neubau einer Kirche in Aussicht. So kam es am 15. August 1937 zur Weihe des Grundsteines der neuen Kirche durch Fürstbischof Dr. Adam Hefter und zum Kirchenbau.

Die Kirche wurde als Marienkirche nach Plänen von Architekt FranzBaumgartner durch die Firma Anton Bulfon errichtet. Nach einem Jahr Bauzeit, am 15. August 1938, fand die feierliche Konsekration durch Hochw. Herrn Weihbischof Dr. Andreas Rohracher statt. Im Hochaltar sind Reliquien der hl. Märtyrer Severianus und Innocentia eingemauert. Der hl. Severus war Wollweber und wurde zu Pfingsten 342 zum Bischof von Ravenna gewählt. Seine Tochter Innocentia wurde bei der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian enthauptet und seit dem Jahr 1000 in Rimini verehrt.

Ursprünglich war der Haupteingang nach Osten ausgerichtet, wobei die das Portal umgebende Halbkreistonne mit dem Glockenturm abschloss. Schlanke Rundbogenfenster gliedern die südliche Wand und die gewölbte Apsis, eine Taufkapelle ist an der Nordseite angebaut und an der Ostseite des Langhauses befindet sich eine dreibogige Sänger- und Orgelempore. F. Achleitner schreibt in "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert . Ein Führer in drei Bänden": „Die architektonischen Qualitäten des schlichten, durch Rundbögen im Fenster-, Portal- und Empore Bereich aufgelockerten Baues im Innenraum, liegen in der durch klare Symmetrien der Wände bewirkten Akzentuierung von Längs- und Querachse."

Durch das Anwachsen der Gästezahl in Velden, erwies sich der Fassungsraum der Kirche als zu klein. So wurde 1962 eine Vorhalle angebaut und der Haupteingang nach Norden verlegt.

Bei der Einweihung der Kirche war noch fast keine Ausstattung vorhanden. Pfarrer Franz Kaleja schrieb 1941 in einer Aufstellung der Kunstgegenstände der Pfarre Kranzlhofen: „Die Marienkirche in Velden wurde 1938 fertig gestellt. Die Einrichtung ist noch dürftig. Kunstgegenstände sind keine vorhanden."

Andreas Crepaz, geb. 1877 in Buchenstein (Südtirol), gest. 1963 in Hall/Tirol, war nach dem ersten Weltkrieg der Star der sakralen Skulptur. Seine Werke reichen von Sarajewo (Herz-Jesu-Statue) bis New York (St.Georg zu Pferd) und viele Kirchen in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg besitzen seine Werke. Und Velden hat das Glück, dass die gesamte Innenausstattung aus seiner Hand stammt. Die Tafel „Vertreibung aus dem Paradies" ist mit CA 1942 datiert. Am 12. September 1943 weihte Bischof Dr. Andreas Rohracher die neuen, holzgeschnitzten Altäre der Marienkirche, die erst wenige Tage vorher aufgestellt worden waren.

Der Hochaltar, nach Art eines Flügelaltares gestaltet, zeigt links die Vertreibung aus dem Paradies, die Übergabe der Gesetzestafeln an Moses und die Verkündigung an Maria. (Beim Blick aus dem Fenster über Maria sieht man eine Ansicht der Veldner Kirche). Rechts vom Tabernakel findet man die kirchlichen Hauptfeste Weihnachten (Christi Geburt), Ostern (Auferstehung) und Pfingsten (Herabkunft des Hl.Geistes). Im Altarunterbau findet man das Opfer des Melchidesek, das Lamm Gottes und das Opfer von Abel. Die Gottesmutter im Strahlenkranz thront auf dem Altar.

Der linke Seitenaltar zeigt Szenen aus dem Leben Jesu: Der gute Hirte, der „Gnadenstuhl" (Gott Vater, Sohn und Hl. Geist) und das Brot des Lebens beim letzten Abendmahl. Am rechten Seitenaltar findet man Reliefs unserer Landespatronin - der Hl. Hemma von Gurk mit dem Modell des Gurker Domes, von Josef mit dem Modell der Peterskirche und der Hl. Theresia von Lisieux (kleine Hl. Theresia).

Warum gerade diese Heiligen? 1928 wurde Hemma von Gurk heiliggesprochen , auch Theresia von Lisieux war erst 1925 heiliggesprochen worden und so waren diese beiden Heiligen damals ‚modern‘. Papst Pius IX. hatte den Hl, Josef 1870 zum Schutzpatron der ganzen Kirche erklärt. So finden wir die überlebensgroße Josefs Statue über dem rechten Seitenaltar,  links finden wir eine Christ-König-Statue.

In der Seitenkapelle befindet sich ein Relief des Gnadenbildes „Unsere liebe Frau von der immerwährenden Hilfe". Es handelt sich dabei um eines der am meisten verbreiteten Marienbilder weltweit. Die Ikone aus dem 14. Jh. stammt vermutlich von der Insel Kreta und befindet sich derzeit in der römischen Kirche Sant'AIfonso.

Außerdem befinden sich in der Kirche mehrere Gemälde der Laibacher Künstlerin Marta Kunauer (Weihnachten, Ostern, Pfingsten und der Auferstandene").

Über der Eingangstüre befindet sich ein Mosaik des Veldner Künstlers Heinrich Ebner, ausgeführt von der Mosaikschule in Spilimbergo.

Velden, 16. Juli 2022, Michaela Sereinig

Verwendet wurden folgende Unterlagen:

Geschichte der Katholischen Pfarrgemeinde Velden am Wörther See von Karl Frick und HansViertler, Festschrift 50 Jahre Pfarrkirche Velden, Marktgemeinde Velden am Wörther See „Geschichte — Kultur — Natur"

Geschichtsverein für Kärnten: Newsletter Nr. 4/2017

Aufsatz von Lilly Jaroschka in „Die Brücke"

Gottesdienste

Dienstag, 19.00 UhrPfarrkirche Velden am Wörthersee

Elternabend für die Erstkommunion

Samstag, 18.30 UhrPfarrkirche Velden am Wörthersee

Vorabendmesse

Intentionen:
+ Bruder Eleno Apil von Schwester Kobald

Sonntag, 09.30 UhrPfarrkirche Velden am Wörthersee

Wortgottesdienst

Intentionen:
mit Pfarrakolyth Manfred Brugger + Manfred Hasler