Pfarre

St. Jakob im Lesachtal

Kapelle

Das Gentschacher Kirchlein

Bernadette Zojer

Patrozinium: 30. Juni

Im Jahre 1856 wurde in Gentschach, in der Pfarre St. Jakob im Lesachtal, ein Kirchlein gebaut und der Verehrung des heiligen Kreuzes geweiht. Es war nur mit dem Allernotwenigsten ausgestattet und diente ohne Messlizenz der religiösen Andacht der Ortsbewohner. In der Pfarrchronik steht aber zu lesen, dass ein Bewohner der Ortschaft, der Kleinhäusler Peter Unterasinger, etliche Jahre später den kühnen Entschluss fasste, das inzwischen vernachlässigte Kirchlein wieder völlig herzurichten. Mit Gottes Hilfe und durch eigene schwere Opfer, durch Sammlungen bei Freunden und Bekannten und durch die Mithilfe einiger anderer Dorfbewohner gelang schließlich diese Werk. Zunächst wurde die Bedachung und der Turm ausgebessert, dann die Wände innen und außen gefärbt. Unter kräftiger Mitarbeit des nun in Gott ruhenden Pfarrers Sebastian Einetter, eines gebürtigen St. Jakobers, wurde ein neuer Altar beschafft. Peter Unterasinger übernahm auch die Messnerstelle, ohne irgendwelche Entlohnung dafür zu bekommen. Er sorgte für die Erneuerung der Paramente, der Wäsche, der Inneneinrichtung. Auch für die in einem Krieg abgenommene Glocke fand er einen Ersatz. Die Herz-Jesu-Statue stiftete der Künstler Rothschopf aus Rangersdorf im Mölltal. So entstand im Laufe der Jahre das erste und einzige Herz-Jesu-Kirchlein des Landes.

 

Nach mehrmaligen Ansuchen erwirkte Peter Unterasinger auch die Erteilung der Messlizenz. So wurde das Kirchlein im Jahre 1908 neu eingeweiht und dem Herz-Jesu gewidmet. Er erreichte es auch, dass das Patroziniumsfest, welches bis heute jährlich gefeiert wird, immer feierlicher gestaltet wurde. Ein Pilgerkomitee aus Wien spendete eine in Lourdes geweihte Marienstatue. Sie wurde am 30. Juni 1912 unter großer Beteiligung aus nah und fern in die Kirche gebracht und erhielt dort in einer grottenförmigen Nische neben dem Altar ihren Platz.