Pfarre

St. Michael bei Wolfsberg

„Vergelt´s Gott“, Herr Pfarrer Hohenwarter. Ruhe sanft in Frieden!

Großherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit und bedingungslose Leidenschaft und Liebe für seine Berufung kennzeichnen Pfarrer Eduard Hohenwartes erfülltes Leben. Der langjährige und geschätzte Pfarrer von St. Michael ist am Dienstag, dem 23. März 2021, wohlvorbereitet mit den Sakramenten der heiligen Kirche, mit 77 Jahren von dieser Welt zu Gott heimgeholt worden.

Eduard Nikolaus Hohenwarter wurde am 6. Dezember 1943 als achtes von zehn Kindern in Reisach im Gailtal geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in seinem Heimatort führte ihn sein Weg Richtung Klagenfurt, wo er in Tanzenberg in das „Knabenseminar“ aufgenommen wurde. Dort besuchte er das Gymnasium und maturierte 1962. Im selben Jahr trat er in das Priesterseminar der Diözese Gurk in Klagenfurt ein. Er absolvierte das Theologiestudium und wurde 1967 am Tag des Apostelfestes "Peter und Paul" im Dom zu Klagenfurt durch Handauflegung und dem Weihegebet vom damaligen Oberhaupt der Diözese Gurk-Klagenfurt, Herrn Bischof Josef Köstner, zum Priester geweiht.

Von 1968 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2011 wirkte Eduard Hohenwarter insgesamt 43 Jahre als Seelsorger. Zuerst war er Kaplan in Friedlach im Glantal. Danach wurde ihm die Pfarre St. Michael bei Wolfsberg anvertraut, wo er 41 Jahre wirkte. Von 2001 bis 2010 providierte er auch die Pfarre Forst mit. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Eduard Hohenwarter im Jahr 2000 zum „Bischöflichen Geistlichen Rat“ ernannt. Im Jahr 2017 war es ihm vergönnt, das 50-jährige Priesterjubiläum hier in der Pfarrkirche St. Michael zu feiern. Die letzten Lebensjahre verbrachte Pfarrer Hohenwarter im „Betreuten Wohnen“ in St. Marein und kehrte zuletzt wieder in seine Heimat, seinem geliebten Oberen Gailtal zurück, wo sich seine Verwandten in großer Fürsorge und Liebe bis zum Schluss um ihn kümmerten.

In den 41 Jahren seiner seelsorgerischen Tätigkeit hat Pfarrer Hohenwarter das Zusammenleben in unserem Dorf in besonderer Weise mitgestaltet und geprägt. Als vertrauter und segensreicher Begleiter von der Taufe bis zur Bahre war unser Herr Pfarrer immer für uns da und hatte stets ein offenes Ohr für alle, die es wollten.

Ein besonderes Anliegen war im Zeit Lebens der gute Kontakt, die Betreuung und der Austausch mit den ehrwürdigen Schwestern des Karmel, die tägliche Heilige Messe mit den Schwestern war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Das Feiern der Heiligen Messe am Sonntag im Kloster war auch nach seiner Pensionierung Fixpunkt in seinem Terminkalender. Solange es ihm seine Gesundheit erlaubte, hat er es sich nicht nehmen lassen, die Sonntagsmesse im Kloster zu feiern.

Mit viel Weitsicht und Engagement und der Unterstützung durch fleißige Helfer hat sich Pfarrer Hohenwarter in besonderer Weise um die Weiterentwicklung der pfarrkirchlichen Infrastrukturen und Güter gekümmert. Als er vor 41 Jahren nach St. Michael kam gab es unser Pfarrhaus noch nicht, das musste erst erbaut werden. Zahlreiche bauliche Maßnahmen wurden in den vielen Jahren getätigt, die Befestigung des Kirchenvorplatzes, der neue Glockenstuhl, die Pfarrkirche hat er zweimal renoviert, ebenso Bildstöcke und Kreuze sowie auch den Friedhof inklusive der notwendigen Erweiterung. Es war ihm ein Anliegen, die Pfarre in allerlei Hinsicht wohlbehüteten an seinen Nachfolger zu übergeben.

Pfarrer Hohenwarter hat mehr als vier Jahrzehnte zum Lob Gottes und zum Heil der Menschen in unserem Dorf gewirkt. Die Pfarre St. Michael bedankt sich in aller Wertschätzung und Hochachtung für das jahrzehntelange geistliche Wirken und die Seelsorge, für alle Anstrengungen und Mühen und sagt ein letztes Mal „Vergelt´s Gott“, Herr Pfarrer Hohenwarter. Ruhe sanft in Frieden!