Dekanat

Dekanat Villach-Land/Beljak-dežela

“Gott gab dem Menschen zwei Ohren”

Austauschtreffen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ehrenamtlichen Besuchsdienst

Foto: SK
Foto: SK

„Gott gab dem Menschen zwei Ohren, aber nur eine Zunge, damit er doppelt so viel zuhören kann, wie er spricht.“

Unter diesem Motto fand am Freitag, dem 17. Mai 2019, in Gödersdorf wieder ein Austauschtreffen für die MitarbeiterInnen im ehrenamtlichen Besuchsdienst der Altenheimseelsorge Villach Stadt und – Land statt. Mag.
Mares Adunka und Dorli Kruschitz aus Gödersdorf, bzw. St. Stefan/Finkenstein, haben uns eingeladen und Quartier gegeben. Danke auch für die köstliche Versorgung mit selbst gebackenem Reindling und Kaffee!

Die Kunst des Zuhörens

Ausgehend vom Hilferuf des Psalmbeters in Psalm 88, wo es heißt: „Lass mein Bittgebet vor dein Angesicht kommen, neige dein Ohr meinem Rufen“, befassten sich die TeilnehmerInnen mit der „Kunst des aktiven Zuhörens“, bekannt nach der „Klientenzentrierten Gesprächstherapie“ nach Carl Rogers.
Wie oft sind wir nur Hörende, wenn wir Menschen in den Heimen begegnen, mit ihnen ins Gespräch kommen. Und es braucht oft auch NUR ein offenes, zugeneigtes Ohr, das dem Gegenüber signalisiert: alles, was du erzählst, hat seine Berechtigung, entspringt einem inneren Bedürfnis und alle Gefühle, die da sind, dürfen sein. Wir neigen in Gesprächen oft vorschnell zu Bewertungen und haben meist schnell einen Rat oder Gedanken auf der Zunge, weil wir ja helfen wollen. Doch das Gegenüber braucht keine Lösung von uns, sondern kann dadurch, dass er sich verstanden fühlt, vielleicht selbst zu einem Perspektivenwechsel gelangen. Indem er seine Gedanken und Sichtweisen aussprechen kann, ist er auch für Veränderungen zugänglich.
Eine Technik des aktiven Zuhörens ist auch das Nachfragen, ob man das Gehörte richtig verstanden hat. Dadurch werden Missverständnissen vorgebeugt, und das Gespräch verlangsamt sich. Das Gesagte bekommt noch einmal einen höheren Stellenwert und der Erzähler hört noch mal mit den Worten des Zuhörenden seine Gedanken.

Im Austausch und Erzählen über die eigenen Erfahrungen, wurde diese Technik als hilfreich erkannt, sie für jede Art von Gesprächsführung anzuwenden. Die Wahrnehmung zu schärfen und die nonverbalen Signale des Gegenübers zu erkennen, war auch Thema dieses Nachmittages.

Nach einem intensiven Arbeitsjahr und der Vernetzung der MitarbeiterInnen von Villach-Stadt und Villach-Land möchten wir am Freitag, dem 28. Juni zu einem gemeinsamen Ausflug einladen, bei dem es Gelegenheit gibt, sich noch näher kennenzulernen und auszutauschen.

Sabine Kämmerer