Pfarre

Gurnitz

Apostelgeschichte der Pfarre Gurnitz

In den fünf Jahren der letzten Pfarrgemeinderatsperiode – 2006 - 2011 – haben wir - das sind Pfarrangehörige, Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, Pfarrgemeinderat, Pfarrseelsorger – in der Pfarre gespürt: Der Heilige Geist war wirksam und hat Männer und Frauen zu Zeugen Jesu Christi werden lassen (Apg 1, 8). Der Geist Gottes und das Zeugnis von Menschen ermöglichten im Pfarrleben Ereignisse, die uns mit Freude und Dankbarkeit erfüllten, die den Glauben vertieften und das Gefühl verstärkten: „Es ist gut, dass es die Pfarre gibt“. Dabei waren wir um ein schönes äußeres Gepräge bemüht, aber noch viel mehr darum, die spirituelle Seite zum Tragen zu bringen.

Die Pfarrmitglieder haben 2006 auch neue Gesichter in den Pfarrgemeinderat gewählt; der neue Pfarrgemeinderat konnte die gute Arbeit der Vorgänger fortsetzen, war aber auch bestrebt, neue Initiativen zu setzen. Die erfolgreich begonnenen Veranstaltungen des Katholischen Bildungswerkes in der letzten Periode drohten an zwei Gegebenheiten zu scheitern: Zum einen an der händischen Heizung der Kachelöfen; da im Bereich der Kirche und der Propstei von November bis Februar keine Sonne scheint und deshalb die Temperaturen um 5° tiefer liegen, ist ein mehrtägiges Einheizen erfordert, wofür keine Leute zur Verfügung stehen. Zum anderen: Trotz der Heizung der Kachelöfen war in den wunderschönen Propsteiräumen, einschließlich Kanzlei eine ungemütliche, wenig einladende Atmosphäre. So entschloss sich der Pfarrseelsorger, aus seinen Privatmitteln eine gut funktionierende Pelletsheizung einzubauen. Nun eröffneten sich eine Reihe von seelsorglichen Möglichkeiten – auch in den kalten Monaten November bis April: Die Veranstaltungen des Katholischen Bildungswerkes können fortgesetzt werden, aus den Klassen der Volksschule Zell-Gurnitz wurden die Ministrantenstunden und die Erstkommunion-Elternabende in die Propstei verlegt – Dank an die Direktionen der Volksschule, die der Pfarre über Jahre diese Möglichkeit geboten haben! –, der Kirchenchor hat nun einen warmen Probenraum, die Pfarrgemeinderatssitzungen und fallweise Dekanatsratssitzungen finden statt, die Kanzlei bietet dem Pfarrseelsorger bzw. der Pfarrsekretärin und den Besuchern ein angenehmes Arbeitsklima, das monatliche Pfarrcafe wurde eingeführt – eine willkommene Gelegenheit, in einer schönen Gemeinschaft nach dem Sonntagsgottesdienst Meinungen auszutauschen und sich auch Belastendes von der Seele zu reden, die Gruppe „Lillifee“ mit Klein- und Kleinstkinder gemeinsam mit Müttern hat einen Raum und die neuerdings gegründete Pfadfindergruppe hat in der Propstei ein Zuhause.

Eine großes Ereignis und eine stete Herausforderung stellt das jährliche Pfarrfest dar; viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ermöglichen es, dass die Kirche ihre Tore zu den Menschen öffnet, die sonst weniger Kontakt zur Pfarre haben. Außer der Pelletsheizung waren weitere Baumaßnahmen nötig: Die hohe Mauer vor der Kirche drohte abzustürzen und wurde mit hohen Kosten saniert, ebenso wurde die Friedhofsmauer abgetragen und in einer Länge von 30 m neu errichtet. Wir bemühen uns sehr um eine lebendige und abwechslungsreiche Gottesdienstgestalltung an Sonn- und Feiertagen: mit Gotteslob-Liedern – dabei fällt es nicht leicht, alle Gottesdienstbesucher zum Mitsingen zu bewegen - , mit Lektoren und einer Kantorin, mit einem Organisten aus der Pfarre Ebenthal, mit dem Kirchenchor an hohen Festtagen, mit den monatlichen Familienmessen, mit den Ministranten; wir haben das Glück eine Mesnerin zu haben, die trotz des hohen Alters mit bewundernswerter Liebe das Gotteshaus und die Sakristeiangelegenheiten betreut. An den Herz-Jesu-Freitagen besucht der Pfarrseelsorger alte und kranke Menschen und bringt ihnen die heilige Eucharistie. Die Verbindung mit allen Pfarrangehörigen erfolgt durch den fünf Mal im Jahr erscheinenden Martinsboten und durch Geburtstagsgratulationen.

Freilich hatte der Pfarrgemeinderat auch Kummer und Sorgen: Trotz des Bemühens der Pfarrgemeinderatsobfrau und des Pfarrseelsorgers ist es nicht ganz gelungen, zwischen den verdienstvollen langjährigen Pfarrgemeinderäten und den „neuen Gesichtern“ eine verschworene Gemeinschaft aufzubauen. Auch stellen wir betrübt fest, dass immer weniger Menschen die heilige Messe besuchen, dass junge Familien, Kinder und Jugendliche ausbleiben. In einer schwierigen Zeit vertrauen wir jedoch auf den Geist Gottes und sind überzeugt, dass er durch uns wirken will. Wir lassen uns durch den Ruf des Apostels Paulus leiten: „Lasst nicht nach in euerem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem HERRN.“(Rö 12, 11).