Pfarre

St. Peter bei Reichenfels

Fällen der vom Sturm zerstörten Lindenbäume

Verlust von zwei Kulturdenkmälern in der Pfarre St. Peter

Bei der Begutachtung der vom Sturm umgeworfenen denkmalgeschützten Linde beim Friedhof St. Peter durch das Bundesdenkmalamt Herrn DI Johann Wagner am 23. August wurde festgestellt, das bei der einen noch stehenden Linde auch bereits Gefahr im Verzug besteht. Es wurde daher nicht nur der Stamm von der vom Sturm zerstörten Linde, sondern auch diese zur Schlägerung freigegeben.

Am Mittwoch, den 24. August, wurden die Schlägerungs- und Aufarbeitungsarbeiten durchgeführt. Die Zimmerei Hubert Schmerlaib mit Kranverleih (Olta Fux) aus Bad St. Leonhard hat mit seinem großen LKW Kran die Sicherungsarbeiten bei der Schlägerung durchgeführt und anschließend das in den Friedhof gefallene Astwerk heraus vor dem Friedhof gehoben. Zum Schlägern hat die Gemeinde Reichenfels den Bauhofmitarbeiter Johann Tatschl abgestellt. Robert Steinkellner vulgo Glöggl war mit der Traktorseilwinde im Einsatz, er hat einen Lindenstamm umziehen müssen, um dessen Fall auf die Friedhofsmauer zu verhindern. Pfarrgemeinderat Johannes Mostögl, Mesner Albert Staubmann und Pfarchronist Franz Karner sind bei den Aufräumarbeiten im Friedhof zur Hilfe gestanden. Die Fa. Papst Hackexpress aus Obdach hat gleich anschließend das angefallene Holz soweit möglich vor Ort zu Hackgut verarbeitet. Die zwei Stämme, der größere mit einem Durchmesser von 1,60 m musste mit einem Lader zum vorherigen aufspalten abtransportiert werden.

Des weiteren musste auch noch ein in drei Teile zerbrochener Kirschbaum am Pfarrstadelgelände aufgearbeitet werden.

Die beiden uralten Linden hätten wahrscheinlich wohl einige für uns heute interessante Geschichten erzählen können. So wurde in der Pfarrchronik festgehalten, das im Jahr 1908 am Pfingstsonntag um 02.00 Uhr in der Nacht die unweit von den Linden gestandene Holzhütte vom Pfarrhof durch von der Pfarrerköchin dort abgestellte heißen Asche in Brand geraten ist und die Flammen auch auf eine der Linden übergegriffen haben. Die Linde ist dadurch ebenfalls zur Hälfte mit abgebrannt. Laut den Aufzeichnungen haben die beiden Linden damals einen übergreifenden Brand auf die Kirche und auch auf das Mesnergebäude verhindert. Die angebrannte Linde konnte sich jedoch danach wieder erholen und hat bis zur jetzigen Schlägerung weiterhin allen Umwelteinflüssen getrotzt.

Der gewaltige Sturm hat innerhalb weniger Minuten neben dem Engelbaum beim vulgo Zöhrer zwei weitere ca. 200 Jahre alte Naturdenkmäler in unserer Gemeinde zu Nichte gemacht. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis man die jetzt doch sehr kahl wirkende Ansicht von der Pfarrkirche St. Peter wieder gewohnt ist, waren die Linden für die Bevölkerung doch immer ein zur Pfarrkirche St. Peter gehörendes Bestandteil.

Ein großer Dank an alle die bei diesen schwierigen und auch nicht ungefärlichen Aufräumungsarbeiten Hand angelegt haben!

(Franz Karner)