Der zweite Weihnachtsfeiertag ist dem Gedächtnis des ersten christlichen Märtyrers Stephanus gewidmet. Er wurde aufgrund seines Glaubens an Christus etwa 35 n. Chr. in Jerusalem gesteinigt. Seine Gebeine wurden zunächst in Jerusalem bestattet, später gelangten sie an die unterschiedlichsten Orte. Überall geschahen auf seine Fürbitte hin Wunder.

Womöglich durch die Verdrängung eines vorchristlichen Festes wurde Stephanus Patron der Pferde. Sein Gedenktag war in früheren Zeiten auch der Tag, an dem Pferdeknechte und Kutscher ihren Arbeitgeber wechselten. In vielen Regionen wurde es daher Tradition, am Stephani-Tag Pferde und Reiter zu segnen (vgl. Schäfer, Joachim: Art. „Stephanus“, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienS/Stephanus.htm [abgerufen am 28.12.2023]).

Auch in Gräbern wird diese Tradition weiterhin gepflegt. Nach der Messfeier in der Gräberner Kirche wurden Pferde und Reiter durch Pfarrer Martin Edlinger gesegnet.

Michael Rossian