Pfarre

Weißenstein

5 Tage Kultur und Spiritualität in Südtirol

Fahrt des Pfarrverbandes Fresach, Kellerberg und Weißenstein

30 Personen, vorwiegend aus unserem Pfarrverband ( Fresach, Kellerberg, Weissenstein), bestiegen am Montag, den 25.8.2025 den Bus, um Südtirol mit seiner bewegten Geschichte, seinen Kunstwerken und spirituellen Orten näher kennen zu lernen.

Innichen
Die 1. Station führte nach Inninchen mit seiner romanischen Stiftskirche. Joas Alois, Religionsprofessor, ein guter Bekannter unseres Pfarrers, hatte dort viele Jahre die Messnertätigkeit inne und konnte so in beeindruckender Weise die Geschichte der Kirche und des Ortes den Teilnehmern darbieten. Der Rundgang führte über den Friedhof mit Blick auf die romanischen Apsiden der Kirche. Das Innere der Kirche beeindruckte vor allem durch den Blick auf die romanische Kreuzigungsgruppe, und den vom Künstler Martin Rainer gestalteten Altarraum. Von dort ging zugleich der Blick nach oben – zur Kuppel – wo die frisch restaurierten Schöpfungsfresken zu sehen waren. Als ehemaliger Messner hatte Herr Joas auch Zugang zur Sakristei, um die kostbaren Messkleider und Monstranzen zu präsentieren. Ein spiritueller Abschluss fand in der Krypta statt.

Kloster Neustift
Bei herrlichstem Wetter ging es weiter durchs Pustertal zum Kloster Neustift. Dort bewunderten die Teilnehmer – wieder durch fachliche Begleitung – die Stiftskirche, die Bibliothek und den Brunnen im Innenhof. Auch der Kerner Wein wurde verkostet. Schließlich nahm die Gruppe für 4 Nächte im Priesterseminar Brixen Quartier.

Brixen
Am 2. Tag war der Kreuzgang und die dazugehörige Taufkapelle bei der Besichtigung vom Sonnenlicht wunderschön erhellt. Die Geschichte und die Bilder wurden von einem Historiker uns Teilnehmern bestens erklärt. Die Bischofskirche – der Dom zu Brixen – hatte gerade eine neue Beleuchtung erhalten. Und so beeindruckte das große Deckenfresko vom Maler Paul Troger umso mehr.

Hofburg in Brixen
Ebenso – in Begleitung des Professors – betraten die Teilnehmer die Hofburg mit dem Diözesanmuseum – mit der umfangreichen Kunstsammlung. Durch Bischof Albuin, der einer Kärntner Familie – der Grafschaft von Stein im Jauntal – entstammte, hörten die Besucher auch von der Geschichte Brixens, die bis Kärnten und Veldes ( heute Bled/ Slowenien) reichte. Die Albuinkasel, ein aus purpurnem Seidenstoff besticktes Kleid, ist über 1000 Jahre alt und stammt aus Konstantinopel. Besonders bewundert wurde auch die hochwertige Krippensammlung.

Dreikirchen
Am Nachmittag führte der Weg nach Dreikirchen ( 1200 m Höhe ). Der Ort ist ein besonderes Juwel über dem Eisachtal, ein Ort, der durch drei aneinander gebaute Kirchen beeindruckt. Sie sind der Hl. Gertraud, Hl. Nikolaus und der Hl. Magdalena geweiht. (Hinter den Teilnehmern sehen wir die Kirchen wie drei „heilige Kühe“ auf der Wiese liegend).

Beeindruckend war auch der Blick auf etwa 35 Kirchtürme und die Bergwelt (Sellagruppe) auf der anderen Seite.

Maria Weißenstein
Der 3. Tag führte südlich von Bozen (Neumarkt) über eine herrliche Panoramastraße hinauf zum Wallfahrtsort Maria Weißenstein (1520 m). Dort wurde die Pilgermesse gefeiert. Zu unserer Kärntner Gruppe gesellten sich noch viele andere Pilger, sodass die Kirche voll besetzt war. Der Schmerzensmutter von Weißenstein wurden Sorgen und Freuden anvertraut. Nach einer Pause führte der Weg wieder hinunter auf die Ebene, entlang von Obstplantagen und Weingärten nach Tramin, Kaltern und schließlich nach St. Pauls mit dem „Dom am Lande“. Dort blieb noch Zeit für Gespräche und einen guten Schluck Wein.

Meran und Bozen
Am 4. Tag besuchten wir die Städte Meran und Bozen. Wieder begleitet von einer profunden Historikerin bewunderten wir die Kurhotels, und schritten durch die Laubengänge. Die Spitalskirche von Meran ist ein besonderes gotisches Juwel mit seiner Säulenarchitektur und einer seltenen Dreifaltigkeitsdarstellung. In der Pfarrkirche schauten wir auf ein herrliches Weihnachtbild vom Maler Koller. Anschließend konnten wir im Garten Trauttmannsdorf die aus aller Welt stammenden Pflanzen und ebenso die Blumenpracht erleben. Dann ging es weiter in die Hauptstadt Bozen zur Stadtpfarrkirche. Wir bestaunten die wunderschöne Sandsteinkanzel (Hans Lutz von Schussenried) und verweilten vor dem Herz – Jesu – Bild. Danach sparzierten wir entlang der Laubengänge in der Altstadt.

Gardatal: Geburtsort von Hl. Missionars Josef Freinademez
Als wir die Heimfahrt nach Brixen antraten, öffnete der Himmel seine Schleusen. Aber der kräftige Regensturm konnte uns im geschlossenen Bus nichts mehr anhaben. Nach dem Abendessen bedankten wir uns für das wunderbare Quartier und das kostbare Essen mit Kärntner Liedern und einem kräftigen Applaus.

Der 5. Tag, der Heimfahrtstag , wurde wieder mit einer Wallfahrt verbunden. Er führte ins Gardatal zum Geburtsort des Hl. Missionars Josef Freinademez. Ihm zu Ehren wurde eine neue Kirche errichtet. Nach Außen einem Stall mit einer darüberliegenden Tenne ähnlich, gleicht das Innere der Kirche einer chinesischen Pagode. Er (Josef Freinademez) hatte sie lieb gewonnen, seine „teuren Chinesen“. „Ich will leben und sterben mit den Chinesen“ ist aus seinen Briefen aus China in seine Heimat zu lesen.

Pater Franz Senfter, ein Osttiroler, der durch mehrere Jahrzehnte als Steyler Missionar in Argentinien tätig war, ermutigte uns bei der Hl. Messe mit seinen Predigtgedanken. Er erschloss das Leben seines Ordensheiligen und gab zugleich gute Impulse für unser Leben als Christen von heute.

Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Heimweg nach Kärnten mir einem Kurzaufenthalt in Toblach.

5 Tage Erlebnisse, spirituell, kulturell, kulinarisch, mit vielen Gesprächen, Witz und Humor, sie werden uns unvergesslich bleiben.