„O lass im Hause dein uns all geborgen sein.“
Molzbichl feiert seinen Kirchtag
Am Sonntag, dem 17. August, stand in Molzbichl wieder der traditionelle Kirchtag im Mittelpunkt des Dorflebens. Zahlreiche Besucher aus Nah und Fern nahmen an den Feierlichkeiten teil, die sowohl ein Ausdruck lebendigen Glaubens als auch ein wichtiges Zeichen dörflicher Gemeinschaft war.
Der Kirchtag begann um 9 Uhr mit einer feierlichen Festmesse in der Pfarrkirche. Die musikalische Gestaltung übernahm der Kirchenchor Molzbichl, der mit Liedern aus verschiedenen Mundartmessen“ die Feierlichkeiten bereicherte. Zelebrant der Messe war Dechant und Stadtpfarrer KR Mag. Ernst Windbichler, der in seiner Predigt auf die Worte des Evangeliums einging.
„Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern Entzweiung“ – ungewohnte Worte inmitten der Kirchtagsfreude. Jesus sucht keine oberflächlichen Harmonieformeln, sondern klare Entscheidungen. Er bietet keinen bequemen Frieden, sondern einen Frieden, der aus freiem Willen erwächst. Solche Entscheidungen können auch Spannungen hervorrufen. Dabei dürfen wir uns Gott zum Vorbild nehmen: Er achtet unsere Freiheit und respektiert unsere Entscheidungen.
Das Feuer des Heiligen Geistes soll in uns brennen und unser Leben erneuern. Es schenke uns die Kraft, mutige Entscheidungen zu treffen, und die Ausdauer, im Alltag standhaft zu bleiben.
Nach der Messe setzte sich die traditionelle Prozession mit dem Allerheiligsten in Bewegung. Begleitet wurde der Zug von den festlichen Klängen der Trachtenkapelle Molzbichl.
Entlang der Route waren zwei geschmückte Altäre aufgebaut. Dort wurde Halt gemacht, gebetet und der eucharistische Segen erteilt.
Ein herzliches Dankeschön gilt den Familien, die die Altäre richten und so zu einem würdigen Rahmen beigetragen.
Nach dem Schlusssegen kommt der traditionelle Auftritt der Zechgemeinschaft. Unter der Leitung des diesjährigen Zechmeisterpaares, Helena Ebner und Matthias Uggowitzer, umrundeten die Mitglieder nach der Prozession den Altar. Im Anschluss überreichten sie ihre Spende an die Pfarre.
Anschließend folgte das gesellige Beisammensein. Unter der alten Dorflinde neben der Kirche lud die Zechgemeinschaft zum traditionellen Frühschoppen ein. Bei Speis und Trank herrschte eine fröhliche und gesellige Stimmung, die von der Trachtenkapelle Molzbichl musikalisch untermalt wurde. Mit schwungvollen Märschen, Polkas und moderner Blasmusik begeisterten die Musikerinnen und Musiker das Publikum und sorgten für ausgelassene Feierlaune.
Stimmungsvoll gestaltete sich auch das traditionelle „Tuschschreien“. Dabei wurden einzelne Personen – sei es verdiente Mitglieder der Gemeinschaft, Jubilare oder Freunde – von der Menge lautstark „hochleben“ gelassen, während die Musikkapelle einen kräftigen Tusch spielte. Dieser Brauch, der fest zum Molzbichler Kirchtag gehört, sorgte für viele heitere Momente und viel Applaus der Anwesenden.
Der Kirchtag in Molzbichl war auch in diesem Jahr ein fröhliches Fest des Glaubens, der Tradition und der Dorfgemeinschaft. Er vereinte Jung und Alt, Einheimische und Gäste, im gemeinsamen Feiern. Es war, wieder einmal, ein schönes Fest für die Dorfbewohner und Besucher.