Pfarre

Molzbichl

Erntedank

in Molzbichl

Am Sonntag, 4. Oktober 2020, fand in Molzbichl das Erntedankfest statt.

Andrea Ebner
Andrea Ebner

Die Pfarrgemeinde traf sich beim „Bartlbauer-Kreuz“, wo der Erntewagen mit den Erntegaben und der Erntekrone gesegnet wurde. Der prächtige Wagen wurde heuer von den Bauern aus Kleinegg hergerichtet. Danach zog die Prozession, begleitet von der Trachtenkapelle Molzbichl, durch den Ort zur Pfarrkirche.

Der Festgottesdienst wurde heuer unter der Linde gefeiert. Der Männergesangsverein Liederquell und der Kirchenchor Molzbichl umrahmten die Feier.

 Andrea Ebner
Andrea Ebner

In seiner Predigt fand Stadtpfarrer KR Mag. Ernst Windbichler mahnende Worte. Wir, die Menschen aus den sogenannten reichen Industriestaaten, sind dabei, uns selbst zu fangen in unserer eigenen Habgier. Wir gleichen einen Hamster, der genug zum Leben und Überleben hat, aber trotzdem nicht aufhören kann, Vorräte zu sammeln. Diese Hamstermentalität sagt man auch uns nach.

Das Gleichnis vom Weinberg im Evangelium, das wir gehört haben, erinnert uns daran, dass wir nicht Eigentümer der Welt sind, sondern nur Pächter. Der Erntedank ist daher ein Fest, das uns zur maßvollen Bescheidenheit ruft und zur Zufriedenheit mahnt. Von der Hamstermentalität hin zur Mentalität der Bescheidenheit und Zufriedenheit, die in die Dankbarkeit mündet.

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Andrea Ebner

Dankbar sein für die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit, aber auch für die Früchte des Geistes, für Intelligenz und Erfindungsreichtum, für neue Erkenntnisse und Einsichten. Dankbar sein aber auch für Vertrauen und Zuneigung, für Gemeinschaft und Freude, bis hin zum warmen Bett und dem Dach über dem Kopf. Einiges haben wir uns verdient durch Fleiß und Einsatz, das meiste aber verdanken wir Gott, dem Geber alles Guten, der Sonne und Regen spendet, der wachsen lässt und reifen.

Das führt uns hin zur Gabe des Glaubens. Ein gläubiger Mensch kann aus der Kraft, die aus der Nähe Gottes kommt leben und selber wachsen. Diese Gabe ist uns allen mitgegeben, wir dürfen sie hegen und pflegen. Erntedank - dankbar sein für sichtbare und unsichtbare Gaben, für Gaben des Geistes und der Seele, dankbar sein für die Gabe des Glaubens und aus ihr die Kraft des Herzens und des Teilens. Das wird uns heute mitgegeben.

Es ist schön zu sehen, dass die Pfarrgemeinde ungeachtet der besonderen Umstände und des herbstlichen Wetters zusammensteht und gemeinsam aber trotzdem mit dem notwendigen Abstand und der Fürsorge füreinander ein würdiges Fest erleben durfte.

Andrea Ebner