Pfarre

Molzbichl

„Er begleite eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet … „

Bitttage in Molzbichl

In der Pfarre Molzbichl fanden vom 15. bis 17. Mai die traditionellen Bittprozessionen vor Christi Himmelfahrt statt. Am Montag zog die Prozession durch das Dorf, am Dienstag nach Olsach und am Mittwoch zur Magdalenenkapelle. Mag. Lic. Jacek Zagorowski segnete die Prozessionsteilnehmer bei ihrer Ankunft und feierte die Hl. Messen mit den Gläubigen.

Die Bitttage, in der Phase des Wachstums der Feldfrüchte, haben ursprünglich eine agrarische Ausrichtung. Unheil, auch durch Unwetter, wurde als Folge menschlicher Schuld begriffen. Bitttage haben daher einen Bußcharakter. Dadurch stehen sie in einer gewissen Spannung zur freudigen Osterzeit, die liturgisch erst mit dem Pfingstfest endet.

An den Bitttagen werden Bittprozessionen gehalten, bei denen um eine gute Ernte gebetet wird. Die Prozessionen können als spätantike Umformung der römischen Flurumgänge verstanden werden.

Auch germanischen Rechtsbräuche könnten der Ursprung sein, wonach jeder Grundeigentümer einmal im Jahr seinen Besitz umschreiten musste, um den Besitzanspruch aufrechtzuerhalten.

Die Flurprozessionen an den Bitttagen lassen sich auf eine Anordnung des Bischofs Mamertus (469/470) zurückführen.


„Gott, du Schöpfer aller Dinge, du hast uns Menschen die Welt anvertraut und willst, dass wir ihre Kräfte nützen.
Aus dem Reichtum deiner Liebe schenkst du uns die Früchte der Erde: den Ertrag aus Garten und Acker, Weinberg und Wald, damit wir mit frohem und dankbaren Herzen dir dienen.
Erhöre unser Gebet:
Halte Ungewitter und Hagel, Überschwemmung und Dürre, Frost und alles, was uns schaden mag, von uns fern.
Schenke uns alles, was wir zum Leben brauchen.“