Pfarre

Molzbichl

„Ein Rucksack voll mit Bitten“

Bitttage in Molzbichl

Auch heuer fanden in der Woche vor Christi Himmelfahrt die traditionellen drei Bittprozessionen in der Pfarre Molzbichl statt. In einer Zeit, in der viele Herausforderungen unsere Welt bewegen, wurde gemeinsam gebetet – um Segen für Felder und Fluren, für das tägliche Leben und für den Frieden in der Welt.

Christi Himmelfahrt ist ein christlicher Feiertag, der 40 Tage nach Ostern gefeiert wird. Er erinnert an die Rückkehr Jesu Christi in den Himmel, wie sie in der Apostelgeschichte (Kapitel 1, Verse 1–11) beschrieben ist. Jesus verabschiedet sich von seinen Jüngern und verheißt ihnen den Heiligen Geist. Dieser Tag markiert das Ende der leiblichen Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung.

Die Bitttage (auch Bittprozessionen genannt) finden an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt statt. Ursprünglich dienten sie dazu, um Schutz vor Naturkatastrophen, eine gute Ernte und das Wohlergehen der Menschen zu bitten. Gläubige versammeln sich zu Gebeten und Prozessionen durch Felder und Dörfer.

Am Montag führte die Bittprozession durch Molzbichl. Die Hl.Messe feierte Vikar Geistl. Rat Mag. Dr. Matumona Benoit Nzonzi.

Am Dienstag ging es weiter zur Filialkirche in Olsach. Dort begrüßte Stadtpfarrer und Dechant Kons. Rat Mag. Ernst Windbichler die Gläubigen mit den Worten:

"Bei der Himmelfahrt nehmen wir einen Rucksack voll mit unseren Bitten mit – und geben ihn Jesus mit in den Himmel."

Ein Bild, als Ausdruck des Vertrauens darauf, dass unsere Sorgen und Hoffnungen nicht unbeachtet bleiben.

Die Prozession führte durch die Felder, begleitet von Bittgebeten für die Natur, für eine gute Ernte, aber auch für alle Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten und mit den Herausforderungen des Klimas zu kämpfen haben.

Am Mittwoch schließlich fand die letzte der drei Prozessionen statt – zur Magdalenenkapelle. Die Hl.Messe feierte wieder Vikar Geistl. Rat Mag. Dr. Matumona Benoit Nzonzi.

In diesen Tagen stehen wir am Übergang zwischen Himmel und Erde – zwischen der Zeit nach Ostern und dem Pfingstfest.

Christi Himmelfahrt zeigt uns: Jesus verlässt die Erde nicht, um fern zu sein – sondern um auf neue Weise bei uns zu sein. Er geht in den Himmel, damit wir erkennen: Unser Glaube ist nicht nur Erinnerung an Vergangenes, sondern Kraft für die Gegenwart und Hoffnung für die Zukunft.

In den Bitttagen davor haben wir gebetet: für unsere Felder, für die Arbeit unserer Hände, für Frieden und für das, was wir nicht selbst in der Hand haben. Diese alten Traditionen erinnern uns daran, wie sehr wir auf Gottes Segen angewiesen sind – auch heute noch.

Bitten und Hoffen, Abschied und Zuspruch – das alles liegt in diesen Tagen nah beieinander. Der Himmel steht offen – wir gehen in den Alltag, getragen von Gottes Geist.

Die drei Tage der Bittprozessionen waren ein Zeichen gelebten Glaubens in Molzbichl – getragen von der Hoffnung, dass Gott unsere Bitten hört, und von der Erfahrung, dass das gemeinsame Beten Kraft und Zuversicht schenkt.