Pfarre

Molzbichl

„Das Grab ist leer, der Held erwacht, der Heiland ist erstanden!“

Karsamstag und Ostersonntag in Molzbichl

… Da sieht man seiner Gottheit Macht, sie macht den Tod zuschanden.
Ihm kann kein Siegel, Grab, noch Stein, kein Felsen widerstehn; schließt ihn der Unglaub selber ein, er wird ihn siegreich sehn. Halleluja!

Wenn dieses alte Kirchenlied, vorgetragen vom Kirchenchor Molzbichl, in der Osternacht zur Kommunion erklingt, wissen die Gläubigen, jetzt ist Ostern.

Begonnen hat der Karsamstag mit den Speisesegnungen in Molzbichl, im Schloss Rothenthurn und bei der Filialkirche Olsach.

Zur Speisesegnung bringen die Gläubigen einen Korb („Weihkorb“) gefüllt mit Osterschinken, Fleisch, Kren, gefärbte Eier, Salz, Gebäck.(„Reindling“). Der Korb wird oft mit einem Deckchen („Weihkorbdecke“) bedeckt, in das ein christliches Symbol eingestickt ist.

Die österliche Speisensegnung hat ihren tiefen Sinn darin, die Tischgemeinschaft mit dem Auferstandenen daheim im kleinen Kreis bei einer Osterjause weiterzufeiern – mit besonderen Speisen, die auf die Bedeutung der Auferstehung Christi für unser Leben verweisen. Das Brot steht beispielsweise für Jesus Christus als das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, es fungiert als Zeichen der Stärke und des gemeinsamen Mahls. Das Lamm wird interpretiert als Symbol der Erlösung. Die Ostereier stehen als Symbol für Neubeginn und Leben. Und der Kren dient als Sinnbild für die „Bitterkeit“ des Lebens“.

Am Abend um 8 Uhr begann der Auferstehungsgottesdienst mit der Feuerweihe vor der Kirche. Im Freien segnete Kaplan Kaplan Maximilian Tasieobi Chilaka das Osterfeuer und entzündete daran die Osterkerze.

In einer Prozession trug er die Kerze in das dunkle Gotteshaus – unter dem dreimaligen Ruf "Lumen Christi – Deo gratias" – "Christus, das Licht – Dank sei Gott".

In der dunklen Kirche folgte das gesungene Osterlob, das sogenannte Exsultet. Anschließend wurden die Lesungen, unterbrochen von Psalmen, vorgetragen.

Danach ertönte das feierliche Gloria: Die Orgel spielte wieder, alle Glocken läuteten, die Kerzen wurden mit dem Licht der Osterkerze angezündet und das Licht eingeschaltet – Christus ist auferstanden.

Nach der Predigt sang der Kantor, Raimund Piwonka, die Allerheiligenlitanei. Im Anschluss erfolgte die Tauferneuerung und alle wurden mit Weihwasser besprengt.

Nach der Eucharistiefeier zog die Auferstehungsprozession, begleiter von den Klängen der Trachtenkapelle Molzbichl, durch den Ort, bei der die Statue des auferstandenen Jesus Christus vorangetragen wurde.

Der Ostersonntag begann um 5 Uhr mit dem Morgenlob in der Magdalenenkapelle. Gestaltet wurde diese Andacht von Sängerinnen des Kirchenchores Molzbichl.

Der Festgottesdienst fand um 9 Uhr in der Pfarrkirche statt. Mit der Gemeinde feierte Mag. Lic. Jacek Zagorowski. Der Kirchenchor umrahte den Festgottesdienst musikalisch.