Patrozinium in Dröschitz 2017
Am Sonntag, dem 3. September 2017, wurde das Patrozinium zu Ehren des Heiligen Ägidius zelebriert.

Der Kirchtag in Dröschitz zu Ehren des Schutzpatrons, des Heiligen Ägidius, ist ein herausragendes Fest: die Kirche ist draußen und drinnen mit edlen Blumenarrangements geschmückt, der steile Weg zur Kirche ist bereits eine Einstimmung auf diese Zeremonie.
Ägidius (französisch: Gilles, * um 640 in Athen, † vermutlich am 1. September 721) lebte als Einsiedler in der Provence und gründete um 680 vor der Rhônemündung das Kloster Saint-Gilles, dessen erster Abt er war. Er ist ein Heiliger und Nothelfer.
Er ist Schutzpatron der Mütter und Hirten und hilft bei schweren Leiden.
Die Legende erzählt, dass sich der Einsiedler Ägidius von den Früchten der Natur und der Milch einer Hirschkuh ernährte. Als dieses Tier eines Tages von Jägern gejagt wurde, flüchtete es in die Höhle des Heiligen. Der Pfeil, der dem Tier galt, traf den Heiligen Ägidius. Diese Wunde soll dem Heiligen bis zu seinem Lebensende geblieben sein.
Ägidius ist einer der Vierzehn Nothelfer, unter diesen ist er der einzige, der nicht als Märtyrer starb.
Textquelle: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Ägidius_(Nothelfer
Die Heilige Messe wurde mit dem Kirchenlied „Erde singe, dass es erklinge, laut uns stark dein Jubellied, gefolgt vom Lied „Ehre sei Gott in der Höhe.“
Silvia Sereinig hat an der kleinen Orgel gespielt, das Instrument wurde für diesen Anlass zur Kirche transportiert und über die steilen Stufen auf die Empore getragen.
Nach den beiden Lesungen erklang der Hallelujaruf vor dem Heiligen Evangelium nach Matthäus:
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 16,21-27
In jenen Tagen begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.
Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!
Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.
Den Satz aus dem Hl. Evangelium „das soll Gott verhüten“ wählte Pfarrer Scheriau als Leitmotiv seiner heutigen Predigt. Petrus wollte verhüten, was mit Jesus in Zukunft geschehen würde. Wenn Gott dies jedoch verhindert hätte, wo wären wir dann heute? Vieles im Leben läuft nicht so ab, wie wir es wollen und wünschen, es gibt in jedem Menschenleben Wochen und Monate, wo das Leben schwer geworden ist. Besonders, wenn man mit alten Leuten spricht, hört man oft, dass sie in Krisenzeiten zuerst diese Situation ablehnten, sie dann doch annahmen und schlussendlich daran gereift und gewachsen sind.
Wenn man das Weltgeschehen beobachtet, kann man Gott fragen, ob er die Menschen vergessen hätte. Warum geschieht das alles? Oft bekommen wir von Gott nicht die Antwort, die wir erwarten. Wir wissen, dass wir in unserem Leben an unsere Grenzen stoßen, wir wissen auch, dass Christus gehorsam den vom Vater vorgeschriebenen Weg gegangen ist, er hat „ja“ zum Leiden gesagt, um uns zu retten.
Oft ist unser Leben ein Jammertal, möge Gott uns stärken, dass wir durchkommen, er möge verhüten, dass wir verzweifeln. Denn am Ende aller Zeiten werden wir nach unseren Taten beurteilt. Möge Gott verhindern, dass wir in der Schwachheit verhaftet bleiben. Amen.
Pfarrer Scheriau öffnete den Tabernakel und spendete den Schlusssegen mit der Monstranz, musikalisch untermalt vom Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich,…“ Dazu ertönten auch die Glocken.
Mit dem Marienlied „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreich holdselige, himmlische Frau,….“ klang dieser Gottesdienst aus.
Quellennachweis zum Bildnis des Heiligen Ägidius:
https://bistum-augsburg.de/Heilige-des-Tages/Heilige/AEGIDIUS
Der heilige Ägidius. Rechter Außenflügel des Triptychons des Passionsaltars des Lübecker Doms von Hans Memling, ca. 1491, heute im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte im St.-Annen-Kloster Lübeck.
Bericht: Edith Strauss