Hochfest Allerheiligen 2017 in Köstenberg
Am Mittwoch, dem 1. November 2017, wurde das Hochfest Allerheiligen zelebriert.
Das Hochfest Allerheiligen wird Jahr für Jahr würdevoll begangen: bevor es soweit ist, kommen die Familienmitglieder zu den Gräbern ihrer Angehörigen und schmücken diese mit edlen Gestecken, Kränzen, Blumen und Kerzen. Nach der Heiligen Messe finden sie sich wieder vor den Gräbern ein und beten, wenn der Priester mit seinem Gefolge die Grabesreihen abschreitet und die Gräber mit Weihwasser besprengt und segnet. Das angenehme milde Herbstwetter haben alle geschätzt. So manch tröstendes Wort wurde gesprochen und hat Eingang in die Herzen gefunden.
Die Worte der Seligpreisungen haben schon vielen Menschen vor unserer Zeit Halt, Trost und Kraft gegeben, jetzt sind wir die Generation, die über diese Worte nachdenken darf.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,1-12a.
In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.
Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Predigt von Pfarrer Mag. Josef Michael Scheriau, sinngemäße Zusammenfassung:
Am Hochfest Allerheiligen machen wir uns mit dem Gedanken vertraut, was die Begriffe „heilig“ und „selig“ bedeuten.
Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich:
Gott allein ist der Geber aller Gaben, nicht alles, was für uns Menschen technisch machbar ist, ist gut für die Welt.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Wer trauert, lässt Gefühle zu und ist sich dessen bewusst, dass der Schmerz lange Zeit immer wiederkehrt und nicht schlagartig aufhört.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Damit sind Menschen angesprochen, die nicht immer und um jeden Preis ihren Willen durchsetzen wollen.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Angesprochen sind diejenigen unter den Menschen, die ihren inneren Wertemaßstab nicht verloren haben. Sie sind frei und unabhängig von diversen Meinungen, mit denen wir tagaus, tagein konfrontiert sind.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Damit sind diejenigen Menschen angesprochen, die sich nicht dem Gesetz von Macht und Karriere unterwerfen.
Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen
Damit sind Menschen gemeint, die nach bestem Wissen und Gewissen ihr Leben nach Gott ausríchten. Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass sie nichts verbergen müssen, dass nichts Verborgenes ans Tageslicht gelangt.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden
Damit sind Menschen gemeint, denen es gelingt, friedfertig und tolerant mit ihresgleichen zusammenzuleben.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Angesprochen sind diejenigen Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzen, die die Liebe Gottes in der Welt vorleben.
Wenn wir am Ende unseres irdischen Lebens am Ziel ankommen, dürfen wir uns auf Gottes Lohn freuen.
Pfarrer Scheriau erwähnte die Heiligenfiguren an der Fassade der Kathedrale von Reims. Die Heiligen haben uns eindrucksvoll vorgelebt, wie ein Leben mit Gott auf Erden gelingen kann. Wir sind eingeladen ihr gutes Beispiel anzunehmen und Gott mit jeder Faser unseres Herzens zu lieben, und das nicht nur am heutigen Hochfest Allerheiligen. Amen.
Am Ende der Heiligen Messe sprach Pfarrer Scheriau noch Fürbitten für alle Verstorbenen, die heute vergessen sind. Er gedachte aller, die plötzlich verstorben sind, sei es durch Krankheit oder Unfall. Er betete für uns zu Gott, dass wir vor einem so tragischen Schicksal verschont bleiben mögen.
Nach dieser besinnlichen Zeremonie haben die Friedhofsbesucher/innen gute Bekannte und alte Freunde wiedergetroffen und mit ihnen Neuigkeiten ausgetauscht.
Bericht: Edith Strauss