Pfarre / Fara

Köstenberg/Kostanje

Erntedank 2018

Am Sonntag, dem 9. September 2018, wurde das Erntedankfest in Köstenberg zelebriert.

Das diesjährige Erntedankfest war ganz besonders festlich gestaltet. Bei herrlichem Spätsommersonnenschein glänzten die geschmückten Traktoren und Anhänger – beladen mit Kürbissen und Kindern – mit der Sonne um die Wette. Ein würdiger Auftakt zu allem, was danach folgte:

Zuerst die Heilige Messe, auf dem Dorfplatz unter freiem Himmel zelebriert. Die Singgemeinschaft Köstenberg hat die Lieder dazu beigetragen.

Singgemeinschaft: „Oh Herr, was für ein Morgen“

Pfarrer Scheriau: "Heute ist die Gelegenheit, Gott für alles zu danken, dass alles gedeiht, danke zu sagen, dass ER uns seine Gaben spendet."

Lied: „Herr, erbarme dich unsrer Sünden, Christ erbarme dich“

Lied: „Ehre sei Gott in der Höhe“

Lied: „Lobet ihr Christen alle Gott und Lob und Ehre und Dank sei DIR“

Nach der ersten und zweiten Lesung, die das Thema des Erntens, des Kelterns und den Regen zum Inhalt hatten und dass jeder seinen Lohn als Gottes Mitarbeiter erhält, folgte der Halleluja-Ruf vor dem Evangelium.

Aus dem Evangelium nach Lukas  Lk 17,   11-19

Heilung von zehn Aussätzigen   

Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, dass er mitten durch Samaria und Galiläa ging.

Und als er in ein Dorf einzog, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von fern standen.

Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser!

Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie gereinigt.

Einer aber von ihnen kehrte zurück, als er sah, dass er geheilt war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme;

und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter.

Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die Zehn gereinigt worden? Wo sind die Neun?

Haben sich sonst keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem?

Und er sprach zu ihm: Steh auf und geh hin! Dein Glaube hat dich gerettet.

 

Dazu ein paar erklärende Worte zur Krankheit „Aussatz.“

Textquelle: https://www.lebendigehoffnung.at/heilung-von-zehn-aussaetzigen/

Aussätzige wurden vom Volk Israel in mehrfacher Weise ausgegrenzt: Durch die Erkrankung verloren die Betroffenen den Kontakt zur Familie. Bei der Diagnose Aussatz mussten sich Ehepartner trennen. Familienmitglieder wurden aus dem Familienverband ausgeschlossen. Menschen mit Aussatz durften auch nicht am kultisch religiösen Leben teilhaben. Die Erkrankten wurden vom Hohepriester für „unrein“ erklärt.

Um jegliche Ansteckung zu vermeiden, wurden Aussätzige von der „gesunden“ Bevölkerung abgesondert. Aussätzige mussten weit ab von der übrigen Bevölkerung leben. Sie hausten in Höhlen und aufgelassenen Gräbern. Nur sehr spärlich wurden sie mit Kleidung und Essensresten versorgt. Denn jeder hatte Angst sich anzustecken.

Damit die übrige Bevölkerung rechtzeitig vor ihnen gewarnt wurde, mussten Aussätzige durch lautes Geschrei auf sich aufmerksam machen. Sie mussten mit Rasseln und metallischen Gegenständen Lärm erzeugen, damit nur ja niemand mit ihnen in Berührung kam. Aussätzige wurden nicht nur gemieden, sondern auch überall wo sie auftauchten oftmals auch mit Steinen vertrieben. Menschen, die an Lepra erkrankten, wurden wirklich, buchstäblich „ausgesetzt“, woher auch der Name Aussatz herrührt.

Weil Menschen aber Kontakt zu anderen Menschen brauchen, schlossen sich Aussätzige zu Gruppen zusammen. Dieser Zusammenschluss ermöglichte den Erkrankten eine geringfügige sozialer Stabilität und verlieh ihnen ein kleines Maß an Sicherheit. Zu Recht sagt ein Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“

Zusammenfassung der Predigt:

In der Predigt fragte Pfarrer Scheriau die versammelten Gläubigen, was wohl das schwerste Wort für die Menschen sei. Ob es eine Ortsbezeichnung z.B. aus Mexiko wäre, oder ein Berg mit einem für uns nahezu unaussprechlichen Namen? Seine Schlussfolgerung lautet: das schwerste Wort für die Menschen ist das Wort „danke.“ Im Evangelium war zu hören, dass nur eine Person von zehn zurückgekehrt ist, um Jesus für die erfolgte Heilung vom Aussatz zu danken. Und wir Menschen heute, wir haben für die Ernte zu danken, dass alles gut ausgegangen ist. Wir sollen nicht alles so selbstverständlich nehmen, z.B. dass wir gesund sind. Ist es denn selbstverständlich, dass wir am Morgen etwas zu essen haben, dass wir im Winter im warmen Wohnzimmer sitzen? Ist es denn selbstverständlich, dass uns Menschen ihre Zuneigung, Liebe und Treue entgegenbringen? Ein Feind des Dankens ist die Gedankenlosigkeit, wir sehen das Schöne und Gute nicht mehr. Ein anderer Feind des Dankens ist die überzogene Erwartung. Jeder will das beste Auto haben, das am schönsten eingerichtete Haus. Da können wir alle von Franz von Assisi lernen, für den alle guten Gaben ein Geschenk Gottes waren. Nichts kommt von allein, alles kommt von Gott. Wir alle können Zeit erübrigen, um Gott zu danken, z.B. am Morgen.

Morgen beginnt wieder die Schule, und mit dem Willen, alles perfekt zu machen, entsteht viel Stress, und diese negative Energie ist zu spüren. Die Kinder und Jugendlichen sollen bitte daran denken, dass Pünktlichkeit dazu beitragen kann, diesen Stress zu vermeiden. Ein gutes Frühstück ohne Hektik in Ruhe genossen ist ein guter Start in den Tag.

Am Abend können wir Gott danken und die Ereignisse des Tages, ob sie nun erfreulich oder weniger erfreulich waren, überdenken und uns freuen, dass wir unseren Alltag auf unsere Weise meistern, mit allem, was dazugehört.    Amen.

In den Fürbitten wurde u.a. allen gedankt, die in der Landwirtschaft tätig sind.

Danach wurde das Segensgebet gesprochen und die Erntekrone und alle Früchte mit Weihwasser besprengt und gesegnet.

Singgemeinschaft: „Oh, bleib bei uns zu aller Stund“

"Heilig, heilig, heilig, Gott soll gepriesen sein“

Danach folgte die Eucharistiefeier und die Ausgabe der Heiligen Kommunion.

Lied: „Erlöser dieser Erde"

Mit dem Lied „Möcht alleweil dei‘ Stimme hören“ verabschiedete sich die Singgemeinschaft.

Nach dem Schlusssegen dankte Pfarrer Scheriau allen, die diese Feier mitgestaltet haben und allen Gläubigen für die Teilnahme und wünschte allen ein geselliges Miteinander im Festzelt.

Danach wurde im Feuerwehrzelt gefeiert, mit allem, was dazugehört. Mit Musik, guten Speisen und Getränken, die Mehlspeisen nicht zu vergessen.

Die Festgäste wurden einzeln aufgerufen und mit Musik und Applaus begrüßt.

Die Landjugend Köstenberg hatte viele tolle Ideen, die Gäste zu unterhalten. Für die Kinder gab es eine Luftburg und eine „Schminkecke“, wo sie sich ein „Katzengesicht“ aus dem Katalog aussuchen konnten. Und es auch aufgemalt bekamen.

An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben.

An einem so schönen Tag wie diesem war ans Heimgehen nicht zu denken, doch das ist eine andere Geschichte und wird nicht ausgeplaudert.

 

Bericht:   Edith Strauss