Pfarre

Wieting

Lichtblick am Karsamstag

Grabesruhe

Gott ist tot !

Gestern hörten wir die Worte aus der Johannesevamgelium (19,38-39) :"Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodémus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloë, etwa hundert Pfund.
Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist".

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Grabestuch in der Propsteikirche zu Wieting. Werk von Volkskünstler un PGR-t Helmut Rothmann (Pf. W)

Preußische Bezirk Merseburg: Eisleben, wo Luther geboren wurde, Lützen, wo Gustav Adolf, der „evangelische Heilige“ als Verteidiger der Reformation siegte und fiel; Röcken, wo Nietzsche als Sohne eines evangelischen Pastors geboren wurde. Er war stolz auf seine polnische Urabstammung: Famille Nicki; germanisiert: Nietzche. Das ist die geographische Umfeld. Beide Eltern stammten aus der evangelischen Pastorendynastien. Er wuchs in Naumburg mit der Mutter, zwei Schwester und zwei Tanten. Alle streng lutheranisch, fromm und Bibelfest. Der Wunderknabe hat sich bald von der streng uniformierten Lutherrock losgesagt.

Er fand die Begeisterung in der Antike. Es war aber ganz andere Faszination als der christliche Renaissance. Er sah in der Antike vor allem dionysische Element: archaisch, wild, rauchshaft, befreit von allen Zwängen der Moral, voll Lebenslust.

Pfarrhaus, fromme Mutter und Tanten, strenge protestantische Schulbildung, evangelische Geisteskultur sind in die Vergessenheit geraten. Das war eine Kulturevolution. In der dionysischen Verständnis des antiken Kultur wandte er sich zu Kritiker und Hasser des Christentums ! Das Christentum ist einzige Absage an die Natürlichkeit, der vitalen Lebenskraft, den freien Lust der Begierden.

Weg mit den christlichen Skalvenmoral ! Im „Zarathustra“, dichterischen Hymnus, den man als „Anti-Bergpredigt“ nennen könnte lobt er die Selbsucht, Wollust, Herrschsucht. Nur über Gottes Leiche wird der neue Mensch geboren. In seinem autobiographischen Werk „Ecce homo“ legnet er die Schuldgefühle oder Gewissensbisse und predigt „Jenseitskorruption“. So legte er Fundament von der heutigen entchristlichen, befreiten Mentalität.

Sein bekannteste Ruf ist „Gott ist tot“. Die Christen selbst haben ihm durch seine Unglaubwürdigkeit ermordet. Wir kennen seine bekannte Parabel. Der „tolle Mensch“ zündet an einem Vormittag seine Laterne an, läuft über den Markt und schriet: „ich suche Gott! Ich suche Gott ! Er sucht ihn vergebens und erkennt: „Wir haben ihn getötet – ihr und ich! Wir alle sind Mörder!

In der Visionen von Hl. Anna Katharina Emmerick, Aufgezeichnet von der Clemens Brentano, lesen wir dass die Juden schrien: Auf Kreuz mit Ihm ! Sein Blut auf uns und unsere Kinder !“. Ich sah – erzählt die Sehende - wie der Schmerz breiten sich durch die Generationen des Volkes aus.

Das Hl. Konzil zu Trient, steht dagegen fest: die Juden sind nicht schuld an Todesurteil und Sterben Jesu ! Sie haben ihm nicht erkannt, sondern als falschen Messias verurteilt. Wir, Christen aber verleugnen und kreuzigen ihm täglich durch unsere Sünden.

Der Papst Franziskus schrieb in Brief an Bistum Trident, anlässlich der 500-Jahre Jubiläum des Konzils, dass seine Lehre und Bestimmungen haben ihre Gültigkeit nicht verloren !

„Gott ist tot“, wiederholte, nach Nietzche Sartre. Aber ist an dritten Tag auferstanden ! Nietzsche und Sartre sind tot.