Pfarre

Kappel am Krappfeld

Bekehrung des Hl. Apostels Paulus - Schutzpatron unserer Pfarrkirche

Patrozinium in Kappel/Krappfeld

Die römisch-katholische Pfarrkirche Kappel am Krappfeld in der gleichnamigen Gemeinde ist dem Fest Pauli Bekehrung geweiht.

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Foto@Gerhard Kogler

Heute feiern wir Patroziniumsfest der Pauli Bekehrung! Wir alle brauchen Bekehrung, Begegnung und Verwandlung!

EINE BEGEGNUNG, DIE ALLES VERÄNDERTE...

Die Kirche feiert heute das Fest eines großen Apostels, der Bekehrung des heiligen Paulus, dessen Leben uns immer wieder inspiriert, auch unser Leben neu auszurichten.

Vor Damaskus hat Paulus eine Erscheinung. Er begegnet Christus, dem Auferstandenen - und diese Begegnung wirft ihn total aus der Bahn.
Es handelt sich um eine völlige Wende und sein Leben bekommt eine ganz neue Richtung.
Aus Saulus wird Paulus, aus dem Verfolger ein Nachfolger, aus dem Christenhasser ein leidenschaftlich Christusliebender, ein glühender Apostel, ein begeisterter Verkünder des Evangeliums, ein großer Missionar und Lehrer der Heiden.
Ohne Paulus wäre das Christentum vermutlich eine jüdische Sekte geblieben.

Doch wer war eigentlich dieser Mann der als Saulus bekannt und von den Christen gefürchtet war?
Saulus stammte aus Tarsus, der heutigen Türkei. Er war Zeltmacher von Beruf, aber hoch intelligent und durch seinen theologischen Lehrer, den berühmten Rabbi Gamaliel, bestens gebildet! Saulus war ein wirklich frommer und eifriger Jude der Gott und seine Gebote sehr ernst nahm. Als Jude hielt er allerdings die christliche Lehre nicht für annehmbar, da er sie für gotteslästerlich hielt. Einen gekreuzigten Messias konnte er sich absolut nicht vorstellen und so verabscheute er die Christen? Für ihn waren sie Menschen die vom wahren Glauben abgewichen sind, eine gefährliche Sekte, die es galt, auszurotten! So wurde Paulus ein erbitterter Feind der Christen, der den „neuen Weg“ bekämpfte und mit allen Mitteln die Christen sogar bis Damaskus verfolgte.

Sein Damaskuserlebnis und seine Bekehrung vom Saulus zu Paulus sind für uns sprichwörtlich geworden.
Die Begegnung mit Jesus vor den Toren von Damaskus und die damit verbundene Umkehr und Berufung zum Apostel, blieb für ihn ein unbegreifliches Geheimnis, das Geschenk seines Lebens.

Nach dem Damaskusereignis ist Paulus tagelang blind und muss sich führen lassen.

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Foto@Gerhard Kogler

Vielleicht müsste uns hin und wieder auch so ein Damaskuserlebnis widerfahren? Vielleicht sollten auch wir manchmal vom hohen Ross stürzen, auf dem wir oft selbstherrlich und erhaben sitzen?
Vielleicht sollte auch uns die Stimme Gottes ansprechen und uns helfen zu erkennen, wo wir falsch liegen und wo wir die Richtung ändern müssen, damit sich unser Stolz in Demut verwandelt?

Für Paulus bedeutete die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn die völlige Neuausrichtung seines Lebens!
Seine bisher gelebten Gewissheiten wurden von einem Moment auf den Anderen völlig zerstört!
Er musste lernen, die selbstherrlichen und selbstgerechten Wege zu verlassen und den Weg Jesu zu gehen.
Er musste lernen, die eigenmächtigen Gedanken aufzugeben und sich den Gedanken Jesu zu nähern.
Er musste lernen, seine auf sich bezogenen Ziele loszulassen und die Ziele Jesu zu verfolgen.
Bei seinem Bekehrungserlebnis vor Damaskus stellt Paulus eine wichtige und wahrscheinlich auch die einzig richtige Frage: „Herr, was soll ich tun?“

Vielleicht liebe Schwestern und Brüder ist das auch die Frage die wir für unser Leben stellen sollen, wenn wir im Dunklen tappen und die Orientierung verloren haben!
Wenn wir uns auf einem Irrweg befinden, wenn es uns manchmal auch den Boden unter den Füßen wegzieht, wenn ein Schicksalsschlag und zusetzt und aus der Bahn wirft, wenn wir in eine Krise geraten und in Angst leben, dann stellen wir einfach die Fragen; „Herr, was soll ich tun?
Es ist heilsam und gut, wenn auch wir uns an der Hand nehmen und uns die Augen öffnen lassen und uns neu in den Dienst Jesu stellen.

Die Bekehrung des hl. Paulus zeigt uns, dass Bekehrung und Neuanfang immer möglich sind, denn es gibt keine Verirrung und keine Verwirrung und es gibt kein Dunkel und keine Schuld, die nicht von der Liebe Gottes überwältigt und heimgeholt werde könnten.

Die Bekehrung des hl. Paulus zeigt uns auch, dass es nie zu spät ist, sich zu Christus hinzuwenden und sich von seinem Geist ergreifen zu lassen.
Umkehr, Neuanfang ist ein Leben lang notwendig und auch möglich! Alles andere wäre Stillstand oder Rückschritt.

So wie unsere Kirche, bedürfen auch wir immer wieder der Erneuerung, wenn wir nicht auf der Stelle treten wollen. Gott schenkt uns immer wieder Möglichkeiten neu anzufangen und jeder Tag kann ein neuer Anfang sein!

Fangen wir nie an aufzuhören!

Und hören wir nie auf anzufangen!

Diakonwärter Wolfgang Kahle mit Dechant Lawrence Pinto