Palmsonntag – dieser Tag ist der Beginn der Heiligen Woche oder auch Karwoche, in der wir auf Ostern zugehen. Traditionell findet am Palmsonntag vor der Hl. Messe die Segnung der Palmbuschen statt. Dies erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, wo ihm die Menschen mit Palmzweigen gewunken und ihn als Messias verehrt hatten. Pfarrer, Diakon und die Ministranten zogen feierlich von der Kirche zum Kriegerdenkmal, wo schon zahlreiche Menschen, darunter sehr viele Kinder, auf den Segen warteten.

Diesmal überraschte Pfarrer Joseph mit der Ankündigung, dass er die Predigt schon bei der Segnung halten werde. „Einige Menschen haben an diesem Tag viel zu tun und müssen gleich nach der Segnung weg. Daher kommt schon jetzt die Predigt“, sagte der Pfarrer mit einem Schmunzeln.

In seiner Predigt erinnerte er an den Einzug Jesu auf einer Eselin. Auch wir, so Pfarrer Joseph, können für den Herrn Eselinnen sein, also eine „tragende Rolle“ übernehmen. Wie er seinerzeit die Eselin brauchte, so braucht uns Gott heute. „Wie leben wir den Glauben in unserem Alltag, wie geben wir ihn weiter?“ regte der Pfarrer zum Nachdenken an.

Nach der Predigt segneten Pfarrer Joseph Mula und Diakon Gerhard Weikert die mitgebrachten Palmbuschen, die wieder sehr prächtig waren. Offenbar nahm man sich die Worte des Pfarrers zu Herzen – denn seiner Einladung zum feierlichen Hochamt folgten so viele, dass die Kirche erfreulich voll war. Alle feierten die hl. Messe mit und begannen so gestärkt die Karwoche.

- Dr. Gerald Heschl