Pfarre / Fara

Keutschach/Hodiše

Heiliges Grab der Pfarre Keutschach

Teile des Heiligen Grabes der Pfarre Keutschach nach ersten Sanierungsmaßnahmen (© Foto: Mag. Peter Zwettler)
Teile des Heiligen Grabes der Pfarre Keutschach nach ersten Sanierungsmaßnahmen (© Foto: Mag. Peter Zwettler)

Fastentücher gehören, vor allem in Kärnten, zur Fastenzeit wie das sprichwörtliche "Amen im Gebet". Weniger bekannt und verbreitet sind die "Glaubensdenkmäler der Karwoche": Grabkulissen. Die Grabkulisse unserer Pfarre entstammt zwei Perioden. Vermutlich aus der Zeit um 1800 stammt der äußere Bogen mit den beiden Wächtern. Dabei handelt es sich um Malerei auf Brettern im Stil des Klassizismus (Biedermeier).

Nach einer Blütezeit im Barock wurden durch das Verbot Josephs II. in der Zeit um 1780 und durch die rigorosen Maßnahmen im Bereich der Liturgie viele Grabkulissen vernichtet - so wohl auch in der Pfarre Keutschach. Mit der Aufhebung der Maßnahmen Kaiser Josephs wuchs das Bedürfnis, das Leiden Christi in der Passionszeit erneut anschaulich darzustellen.

Um 1900 wurde die Keutschacher Grabkulisse umfassend erneuert - entweder waren die Teile abgesehen vom äußeren Bogen nicht mehr verwendbar oder man empfand sie als unmodern. So wurde ein Kirchenmaler beauftragt, die alte Kulisse entsprechend dem Geschmack der Zeit zu ergänzen. Dieser Periode entstammen der Schrein, die Darstellungen der Gartenszenen (Dornenkrone, Nägel, Öllampe, ...) und vermutlich die Grabkammer mit der Darstellung des Leichnams Jesu (Furnierplatten auf Rahmen).

Die Liturgiereform der 1960-er Jahre brachte wieder entscheidende Veränderungen (Speisesegnung und Feier der Osternacht wurden z.B. auf den Samstag vorverlegt). Grabkulissen erschienen nicht mehr zeitgemäß und finden seit damals kaum noch Verwendung. Nur in wenigen Kärntner Pfarren sind sie noch vorhanden und werden in der Karwoche aufgestellt. - So auch  heuer wieder in Keutschach. Nach Jahren des "Dornröschenschlafes" wurden die einzelnen Teile der Keutschacher Grabkulisse während der letzten Wochen auf Initiative von Mag. Peter Zwettler saniert. In der Karwoche gibt es sie dann nach Jahren wieder in der Pfarrkirche zu bewundern.

(Text nach Mag. Peter Zwettler)