Unter dem Motto „Ehrfurcht vor dem Leben“ fand im Pfarrstadel Karnburg eine Lesung von Dr. Christian Steffens-Krebs statt. Der Abend war eine Hommage an einen der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts, nämlich Albert Schweitzer. Albert Schweitzer war Arzt, Theologe, Philosoph, Organist, Musikwissenschafter, gefeierter Bach-Interpret und überzeugter Pazifist. Geboren 1875 als Sohn eines evangelischen Pfarrers studierte er zunächst Theologie, und begann erst in fortgeschrittenem Alter das Medizinstudium mit dem Ziel, in Äquatorialafrika als Missionsarzt tätig zu werden. 1913 baute er in Gabun, damals eine Provinz der französischen Kolonie Kongo, in Lambarene am Ufer des Ogowes ein einfaches Hospital. Das leitete er, mit Unterbrechungen, bis zu seinem Tode.

Seine vielfältigen Erfahrungen, die er im Laufe seines Lebens machte, bildeten die Basis seines ethischen Denkens. Dessen zentrales Element ist die Ehrfurcht vor dem Leben, wobei für ihn nicht nur das menschliche Leben, sondern jenes aller Lebewesen umfasst werden soll. „Unser Nächster ist nicht nur der Mensch. Unser Nächsten sind alle Wesen,“ schreibt Schweitzer. Und weiters: „Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es, was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.“

Bei der Lesung trug Dr. Christian Steffens-Krebs mit großem Gespür ausgewählte Texte von und über Albert Schweitzer vor. Sie gaben den Besuchern einen spannenden Einblick in das Leben und Denken dieses außergewöhnlichen Mannes.

Die Texte von Albert Schweitzer, Stefan Zweig und anderen wurden musikalisch von der Harfenistin Sara Kowal umrahmt. Abgerundet wurde der Abend mit einer höchst interessanten Ausstellung der Bilder von Ermes Cava, der bereits in seiner Jugend mit der Malerei begonnen und nach einer mehrjährigen Pause seine Leidenschaft für das Zeichnen wiederentdeckt hat.

Ein gelungener Abend, für dessen Erfolg allen Beteiligten ein großes Danke gebührt!

Nina Petauer