Pfarre

St. Paul an der Gail

Kirchtag in St. Paul

Patrozinium Fest

Kirchtag in St. Paul am 2. und 3. Juli, Fest zu Ehren des hl. Ulrich

Bereits Tage vor diesem bedeutenden Fest wurde um und im Bereich der Kirche fleißig gemäht, geputzt und alles für den Kirchtag vorbereitet. Bei der Messe am Sonntag hielten dann neun Pärchen der Burschenschaft St. Paul in der Untergailtaler Tracht sowie zahlreiche kleine Kinder, ebenfalls in Tracht mit Pfarrer Martin den feierlichen Einzug. Für die musikalische Umrahmung sorgte Hermann Fritz an der Orgel sowie als Chorleiter mit seinem Quintett Karnitzen. Die Burschenschaft wurde sowohl in die Lesung als auch in die Fürbitten eingebunden.

Pfarrer Martin richtete in seiner Predigt das Wort an die Jugend. Viele Jugendliche treten sofort aus der Kirche aus, sie versuchen gar nicht, die Beziehung zu Jesus zu pflegen. Es gibt aber auch viele Jugendliche, die sich z.B. den Tätigkeiten der Caritas, dem Roten Kreuz und anderen Organisationen widmen. Sie schenken Gottes Licht, Liebe und Freizeit. Jugendliche haben auch Schwierigkeiten zu lösen, sie tragen das Kreuz Jesu. Jesus hat uns alle zu seiner Gemeinschaft eingeladen.

Pfarrer Martin bedankte sich bei der Burschenschaft für die gute Zusammenarbeit und das Hochhalten dieses Brauchtums. Darüber hinaus freue es ihn ganz besonders, dass ein Mitglied der Burschenschaft auch im Pfarrgemeinderat tätig ist, denn es ist nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche diesem Amte widmen.

Am Ende der Messe wurde der Wein und das „Kranzl“ der Burschenschaft gesegnet und begann danach vor der Kirche der freie Gesang im Wechsel mit der Musik.

Am Nachmittag lud die Burschenschaft zum Kufenstechen ein. Dabei reiten junge Männer auf ungesattelten Pferden und schlagen mit einem Eisenschlegel auf ein Holzfass bis zum Zerbrechen ein. Danach werden die Mädchen zum Tanz geführt, wobei der Sieger des Kufenstechens mit dem Kranz am Arm den Tanz unter der Linde eröffnet. Um dieses Brauchtum, welches es nur im Gailtal gibt, ranken sich zahlreiche Legenden. Jene, wonach dieser Brauch als Erinnerung an die erfolgreiche Abwehr der Türken Ende des 15. Jahrhunderts veranstaltet wird, ist die am weit verbreitetste.

Bei der Messe am Kirchmontag um 17.00 Uhr gedachte Pfarrer Martin der verstorbenen Pfarrangehörigen. Viele haben an den Kirchtagen mitgewirkt und somit dieses bedeutende Brauchtum weitergegeben. Das schönste Erbe sind nicht die materiellen Dinge sondern die Liebe, die ein Verstorbener hinterlässt.

Im Anschluss an die hl. Messe wurden wie alle Jahre die Gräber gesegnet.

Nach dem Gottesdienst konnte noch das Kufenstechen der verheirateten Männer durchgeführt werden, doch leider fiel der Lindentanz sprichwörtlich ins Wasser.

Trotz des Regens am Kirchmontag konnte die Pfarre St. Paul zwei festliche und stimmungsvolle Kirchtage feiern.