Pfarre

St. Paul an der Gail

Heilige Hemma von Gurk

Die heilige Hemma von Gurk

Am 27. Juni wird der Hl. Hemma von Gurk, der Landes- und Schutzpatronin von Kärnten, gedacht.

Hemma, vermutlich geboren im Jahre 983, war eine Kärntner Adelige, eine Kirchen- und Klostergründerin. Sie war verheiratet mit Wilhelm, Landgraf von Friesach. Aus ihrer Ehe entstammten zwei Söhne, die jedoch beide durch aufständische Bergknappen ermordet wurden. Nach dem Tod des Ehegatten war Hemma eine der reichsten Frauen der damaligen Zeit. Einen Großteil dieses Erbes verwendete sie zur Stiftung zweier Klöster in Admont und Gurk. Die Gründung des Benediktinerklosters in Admont wurde allerdings erst einige Jahre nach ihrem Tode verwirklicht.

Auszug aus „Geschichte der Heiligen Hemma, Stifterinn von Gurk. Nebst einer kurzen Beschreibung des Domstiftes und der Domkirche von Gurk. Verlag Joh. Leon, Datum der Erstveröffentlichung 1833.“

„Am 15. August des Jahres 1042 stand der prächtige Dom in Gurk sammt den Wohnungen für 20 Domherren, und 70 Klosterfrauen da. Ihr Bestreben ging nun dahin, mehrere Mädchen aus angesehenen Familien in eine Gesellschaft zu versammeln, welche mit ihr das Loos eines Klostergelübdes zu theilen gesinnet wären. Dieser Wunsch blieb auch nicht unerfüllt; es fehlte keineswegs an solchen Personen, die es für Glück und Ehre ansahen, unter einer so ausgezeichneten Frau, die durch Tugendbeyspiele an ihrer Spitze stehen würde, die Tage dem stillen Dienste des Herrn aufzuopfern.

Schon war der kostspielige Bau der Domkirche mit den Wohngebäuden vollendet, und mehrere zum Klostergelübde bereitwillige Personen in ihrer Mitte aufgenommen, als die selige Hemma den Balduin, damahligen Erzbischof von Salzburg, bitten ließ, die feyerliche Handlung der Einweihung an der neu erbauten Kirche vorzunehmen. Es wurde zwischen ihr und dem Erzbischofe der 15. Tag des Augustmonathes, als das Fest der glorreichen Himmelfahrt der seligsten Jungfrau Maria, zum Einweihungsfeste bestimmt. Um diese Feyerlichkeit noch schöner und denkwürdiger zu machen erschien die selige Hemma in Begleitung ihrer vielen künftigen Klostergefährtinnen bei Anwesenheit einer zahlreichen Volksmenge zur Tempelweihe; mit dem unerschütterlichen Vorsatze, der Welt ganz zu entsagen, den Glanz ihrer Reichthümer zu vergessen und nur Gott allein in dem neugewählten Stande zu dienen, legte sie mit heiliger Rührung sammt ihrer Gefährtinnen das Ordensgelübde in die Hände des Erzbischofes Balduin ab. Wie weit von ihr jede Begierde nach Ehre, nach Auszeichnung auf dieser Erde entfernt war, wie vortrefflich sie die Worte des göttlichen Erlösers: „Wer sich erniedriget, wird erhöhet werden“ aufgefaßt habe, beweiset die schöne Handlung der Demuth, daß sie keineswegs die Vorsteherinn oder Äbtissinn ihres Klosters seyn wollte, sondern in der Eigenschaft einer gemeinen Klosterfrau den Vorzug einer Andern mit Namen Ita einräumte.„

Hemma ist am 29. Juni 1045, am Feste der Apostel Petrus und Paulus verstorben. Ihre Gebeine befinden sich seit 1174 in der Krypta des Doms zu Gurk.

Am 5. Jänner 1938 wurde Hemma von Papst Pius XI. heiliggesprochen.

Auf dem Hemmaberg bei Globasnitz befindet sich die älteste Hemmakirche Kärntens. Dorthin führen lokale Wallfahrten aus den umliegenden Orten. Hemma genießt eine tiefgehende Verehrung und findet man hier eine größere Anzahl von Bildstöcken der hl. Hemma.

Bei der Messe am Dienstag, den 27. Juni gedachte Provisor Martin ebenfalls der Heiligen Hemma.