Davongeflogene Kirchenglocken und Osterratschen
Fasten der Ohren
Da die Kirchenglocken ab dem Gloria der Gründonnerstagsliturgie bis zum Gloria der Osternacht schweigen - dem Volksglauben nach "fliegen sie nach Rom" - und somit nach dem durch das Fastentuch verhüllten Altar (ein "Fasten der Augen") nun auch ein "Fasten der Ohren" eingetreten ist, tritt oftmals eine laut knatternde Osterratsche an die Stelle der Kirchenglocken.
Dieser Brauch stammt bereits aus Zeiten des Mittelalters, da damals die Kirchenglocken den zeitlichen Tages- und Arbeitsablauf signalisierten. Um auch in der Osterzeit zumindest die Mittagszeit oder die Zeit zur Abendvesper anzuzeigen, wurden - damals wie auch zum Teil noch heute - hölzerne Osterratschen als Ersatz für das "schweigende" Glockengeläut verwendet.
Eine solche Osterratsche wurde von Herrn Johann TSCHERNE für unsere Pfarrkirche in mühevoller Kleinarbeit gebaut und gemeinsam mit unserem fleißigen "Glockenwart" Tristan GLANZER im Kirchturm untergebracht, wo sie nun ihrem österlichen Einsatz entgegenfiebert. Lieber Hans - vielen Dank dafür!
In diesem Zusammenhang sagen wir aber auch unserem stets sehr um die Glockenanlage der Pfarrkirche bemühten Tristan herzlichen Dank für seine Arbeit, der die Gelegenheit auch gleich nützen will, die Glockenanlage der Pfarrkirche genauer vorzustellen:
Das Geläute besteht aus 4 Glocken und erklingt in den Tönen e, gis, h und cis. Die Glocken 1, 2 und 4 stammen aus der Glockengießerei "GRASSMAYR" aus Innsbruck, die Glocke 3 aus der Gießerei "Max SAMASSA" in Wiener Neustadt. Der hölzerne Glockenstuhl stammt aus dem Jahre 1921, die beiden großen Glocken sind mit automatischen Klöppelfängern ausgestattet.