Impressionen einer “Langen Nacht” in Lieding
1050 Jahre Urpfarre und Wurzel des Gurker Bistums
Den Eröffnungsgottesdienst zur „Langen Nacht der Kirche“ umrahmte der Singkreis Lieding unter Führung seiner Chorleiterin Renate Hoi mit Gesängen aus der Deutschen Messe von Schubiger und mit Marienliedern. Zelebrant Propstpfarrer KR Mag. Johann Rossmann führte danach die Besucher kurzweilig durch die sehr bewegte Geschichte der Pfarrkirche Lieding.
975 verlieh demnach Kaiser Otto II der Gräfin Imma für Liubedinga in pago Gurktal (wie Lieding ursprünglich genannt wurde) das Markt-, Münz- und Zollrecht. Imma - Großmutter der hl. Hemma beabsichtigte, in Lieding ein Kloster zu errichten. Auf alle Fälle schuf sie hier 975 eine Eigenkirche. Dieses, der hl. Margareta geweihte, kulturhistorisch hochwertige Zeugnis unseres christlichen Glaubens feiert somit heuer das 1050-jährige Gründungsjubiläum.
Äußerst kundig und mit teils launigen Worten erklärte er den interessierten Gästen den Kirchenbau und seine sakralen Kostbarkeiten. Nach Besichtigung der unvollendeten Taufkapelle endete die Führung in der Vorhalle mit dem Tympanon über dem Westportal. Dieses Bogenfeld zeigt im Hochrelief eine ikonografisch besonders interessante Szene aus der Margaretenlegende.
Zum Abschluss der Besichtigung konnte Hw. Rossmann seinen Gästen noch ein Faksimile der Pergamenturkunde mit dem Wachssiegel des Kaisers aus dem Kärntner Landesarchiv in Originalgröße zeigen.
Dieses und eine weitere Schautafel können im Jubeljahr im Vorraum jederzeit besichtigt werden.
Der Kirchenraum aber ist zum Schutze der Kostbarkeiten durch ein Torgitter gesichert. Führungen werde nach telefonischer Anmeldung in der Pfarrkanzlei gerne angenommen.
Die "Lange Nacht der Kirchen" endete mit einer kleinen, feinen Agape und in angeregten Gesprächen.
Richard Feichter