Pfarre

Oberdrauburg

Neues Fastentuch in der Pfarrkirche Oberdrauburg

Seit Beginn der Fastenzeit kann man in der Pfarrkirche Oberdrauburg ein neues, sehr schönes  Fastentuch bewundern. Geschaffen wurde es von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 4b der NMS Dellach Drau. Am 7. April 2019 wurde es uns nach der Heiligen Messe präsentiert. Vielen Dank den SchülerInnen und Lehrerinnen für dieses großartige Geschenk und die Freude, die jedem in unserer Pfarre damit gemacht wurde. Anbei eine Beschreibung des Tuches.

FASTENTUCH-BESCHREIBUNG DER EINZELNEN BILDER

Die Darstellung der Schöpfungsgeschichte erfolgt in 7 Bildern: von links unten nach rechts oben reihen sich die ersten 6 Schöpfungstage. Das große Bild ist der 7.Tag.

Das Bestreben war es, mit den Farben der Stoffe zu „malen“.

Die Bilder sollen, von unten nach oben betrachtet, von dunklen langsam in helle Farbtöne übergehen, bis sie, den 7.Tag darstellend, in kräftigen Gelb -und Goldtönen erstrahlen. Diese Goldtöne finden sich in zarten Spuren in allen Bildern wieder, um zu symbolisieren, dass Gott die Schöpfung mit seinem Licht erhellt.

1.Tag: Gott erschuf das Licht

Die Stoffbahnen in Schwarz-Weiß sind von links oben nach rechts unten drapiert, sodass sie wie in einer Welle das Gesamtbild nach unten abrunden und zum 2.Bild hineinfließen.

2.Tag: Gott erschuf Himmel, Wolken, Wasser

Der Wasserstoff steigt durch das „Wolkenfenster“ von links unten nach rechts oben auf und fließt gleichzeitig als Regen wieder herab. Diese Fließrichtung schließt das Gesamtbild wieder nach unten und seitlich ab.

Die Perlen symbolisieren die Tropfen.

3.Tag: Gott erschuf das Land und die Pflanzen

Die linke Seite des Bildes stellt einen Vulkanausbruch dar. Der „Vulkankegel“ wurde so zugeschnitten, dass seine Form den Schwung des darunterliegenden 1.Bildes aufnimmt.

Die rechte Seite zeigt ein Blatt. Die „Adern“ des Blattes wurden in einer gehäkelten Schnur auf eine durchsichtige Folie genäht und dann die Folie abgezupft. Dadurch knistert und schimmert das Bild in unterschiedlichen Grün-Farbtönen.

4.Tag: Gott erschuf Sonne, Mond und Sterne

Die Sonne wurde aus unterschiedlichen roten Stoffen in einer Art Patchwork-Technik genäht.

Der Mond nimmt den Goldton der Spirale auf. Die Sichel ist so geneigt, dass sie die Linie des Wassers aus dem darunterliegenden Bild fortsetzt.

Die Sterne bestehen aus gepressten Kaffeekapseln. Sie wurden streng geometrisch aufgereiht, um die universelle Ordnung, die bewusste Schöpfung zu verdeutlichen.

5.Tag: Gott erschuf die Tiere des Wassers und der Luft

Mit jedem Bild werden die Formen konkreter und die Farben vielfältiger. Die „Fische“ kann man schon sehr deutlich erkennen, sie schwimmen zu zweit. Auch der Hintergrund ist zweigeteilt, für Wasser und Luft. Ein „Vogel“ erhebt sich aus dem Wasser in die Luft. Sein Körper ist so platziert, dass er sich in die Bewegung der Spirale einfügt.

6.Tag: Gott erschuf die Tiere des Landes und den Menschen

Die Schwierigkeit, die große Vielfalt der Landtiere darzustellen, wurde durch „Tierspuren“ gelöst. Sie verlaufen aus der Spirale heraus über das „Gesicht“ eines Menschen, umrahmen es wie in einer Art Haar, bilden einen Abschluss zum rechten Rand und knüpfen an die Mondsichel an.

Der Hautfarbe des Menschen ist nicht weiß, schwarz, gelb oder rot, sondern bewusst blau, um jede Bevorzugung auszuschließen.

7.Tag: Gott ruhte

Das 7. Bild ist viermal so groß wie die anderen.

Es stellt Gott in seiner Unendlichkeit dar. Die Spirale soll eine Bewegung nach außen symbolisieren, in der Gott die gesamte Schöpfung umarmt. Die Strahlen sollen die Fliehkräfte darstellen, Gott überstrahlt alles.

Es soll aber auch eine Bewegung nach innen zu spüren sein, die eine Sogwirkung auf uns Betrachter ausüben soll. Wir sollen uns in Gott geborgen wissen.

 

Unser Fastentuch soll das Wunderwerk Gottes sichtbar machen und Raum lassen für Interpretation und persönliche Gedanken.

Bewusst wurde die Darstellung der Leidensgeschichte vermieden.

Das Licht- das Leben- der Glanz der Schöpfung stehen im Mittelpunkt.

Wir freuen uns, wenn unser Fastentuch viele Blicke und Gedanken auf sich zieht.

 

Christa Brandstätter, Lehrerin für Bildnerische Erziehung

Birgit Lanzinger, Lehrerin für Werkerziehung

Ilona Schwarzenbacher, Lehrerin für Religion

Schülerinnen und Schüler der 4b der NMS-Dellach/Drau