Organisation

Caritas Kärnten

Wenn Hitze zur Gefahr wird: Edmunds Kampf auf der Straße

Der Sommer bringt für obdachlose Menschen keine Erleichterung – im Gegenteil: Glühende Asphaltflächen, fehlender Schatten und kein Zugang zu kühlen Räumen machen die Hitzewellen lebensbedrohlich

Wenn Hitze zur Gefahr wird:
Edmunds Kampf auf der Straße


Der Sommer bringt für obdachlose Menschen keine Erleichterung – im Gegenteil: Glühende Asphaltflächen, fehlender Schatten und kein Zugang zu kühlen Räumen machen die Hitzewellen lebensbedrohlich. Edmund findet im Innenhof des „Eggerheims“ der Caritas Kärnten ein wenig Zuflucht. Die Hilfsorganisation bittet um Sachspenden: Sommerschlafsäcke, Sonnencreme, Sonnenhüte, Sonnenbrillen und Sandalen werden dringend benötigt.

„Das Eggerheim mit seinem schattigen Innenhof und dem Brunnen ist mein Zufluchtsort, an den ich flüchten kann, wenn ich die Hitze der Stadt nicht mehr aushalte“, sagt Edmund (Name geändert). Der 44-jährige Mann, der nach einem schweren Schicksalsschlag keinen anderen Ausweg als die Sucht fand, ist obdachlos. Edmund, der einen technischen Beruf ausübte, bevor ihn das Leben aus der Bahn warf, hält es aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung in geschlossenen Räumen nur schwer aus. Er lebt auf der Straße. Bei jedem Wetter. Auch wenn es blitzt und kracht und die Sonne heiß vom Himmel „brennt“. Wie zurzeit – mit Temperaturen bis zu 35 Grad und mehr. Sein Schlafplatz – eine Parkbank – bietet keinen Sonnenschutz. Kühlung böten Einkaufszentren. Dort wird er aber vertrieben.

Schutzlos ausgeliefert
Wie Edmund geht es vielen obdach- oder wohnungslosen Menschen. Ins Eggerheim, in die Wohnungslosentagesstätte der Caritas in Klagenfurt, kommen zurzeit an die 90 Besucher*innen täglich. So viele sind es normalerweise nur im kalten Winter. „Im Gegensatz zur aufgeheizten Stadt weht in unserem Innenhof fast immer ein Lüfterl, weshalb viele unserer Stammbesucher*innen an Hitzetagen ihren Aufenthalt bei uns auf den ganzen Tag verlängern“, sagt Katrin Starc als Fachbereichsleiterin der Wohnungslosenhilfe der Caritas Kärnten. Denn für Menschen ohne Obdach bedeutet eine Hitzewelle weit mehr als nur Unbehagen. Sie leben oft auf versiegelten Flächen, wie Asphalt, Beton oder Pflaster, die sich stark aufheizen und Hitze speichern. Ohne Zugang zu klimatisierten Räumen oder Schattenplätzen sind sie der brennenden Sonne nahezu schutzlos ausgeliefert. Starc: „Während wir uns bei Hitze in den eigenen vier Wänden, in Schwimmbädern oder im eigenen Pool abkühlen können, fehlt obdachlosen Menschen der geschützte Raum. Die hohen Temperaturen können für sie rasch gefährlich werden!“ Deshalb verteilt die Caritas Wasser, Sonnencreme, Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen, um Dehydrierung und Hitzeschäden zu verhindern. Auch Isomatten und Sommerschlafsäcke werden an Betroffene ausgegeben, damit sie nicht direkt auf dem heißen Asphalt liegen müssen.

Dringender Spendenaufruf: Sommerschlafsäcke und Sonnenschutz gesucht
Um obdachlose Menschen weiterhin gut versorgen zu können, bittet die Caritas aktuell dringend um Sachspenden: Gesucht werden Sommerschlafsäcke, Sonnenschutzprodukte mit Lichtschutzfaktor 50 oder höher, Sommerbekleidung, Sonnenbrillen, Sandalen und Sommerkapperln und -hüte. Abgabeort ist die Caritas Sachspendenannahme in der Adolf-Kolping-Gasse 6 in Klagenfurt. Die Spendenannahme ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet.

So können Sie helfen
Weitere Möglichkeiten der Hilfe: Schenken Sie über den Caritas-„Wir helfen-Shop“
https://wirhelfen.shop/schenk-einen-sommer-schlafsack/ einen Sommerschlafsack oder eine Mahlzeit an Hitzetagen.

Die Caritas bedankt sich bei allen Unterstützer*innen – denn die Hilfe hat immer Saison.