Organisation

Caritas Kärnten

Verzweiflung und Solidaritätswelle nach Erdbeben in Kroatien

Die Caritas Kärnten bittet um Geldspenden und rät von privaten Fahrten ins Erdbebengebiet aus Sicherheitsgründen ab. Umfangreiche Hilfe der Caritas vor Ort.  

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Die Caritas versorgt die Menschen vor Ort mit dem Dringendsten. (Foto: Caritas)

„Kärnten hat gute Beziehungen zu Kroatien. Viele kennen das Land und die Menschen von Reisen und vom Urlaub. Was die betroffenen Menschen jetzt brauchen, ist rasche Hilfe, damit sie die nächsten Tage nicht im Freien übernachten müssen“, appelliert Caritasdirektor Ernst Sandriesser und bittet die Kärntner Bevölkerung nach den Erdbeben in Kroatien um Unterstützung. Die Caritas Kärnten arbeitet eng mit der Caritas Steiermark zusammen, die mit der Caritas in Kroatien die Hilfe vor Ort umsetzt.

Verheerende Zustände

Das schwere Erdbeben und mehr als 300 Nachbeben in Kroatien haben Häuser, Krankenhäuser und Kirchen zerstört. Vor allem in den Städten Sisak und Petrinja, aber auch in vielen Dörfern und kleinen Ortschaften herrschen verheerende Zustände. Brigitte Kroutil-Krenn als Leiterin der Caritas Steiermark Auslandshilfe weiß: „Die am stärksten vom Beben betroffenen Orte befinden sich in einem extrem strukturschwachen Gebiet des Landes. Heute leben oft nur noch alte, alleinstehende Menschen in den entlegenen Dörfern. Infrastruktur, Krankenhäuser und Straßen sind besonders stark von den Zerstörungen betroffen“. Marko Cvitkušić, Generalvikar der Diözese Sisak, der die Hilfe der Caritas vor Ort koordiniert, berichtet von verzweifelten Menschen in den betroffenen Regionen: „Ich begegne weinenden, traurigen, nachdenklichen und hoffnungslosen Menschen. Viele haben ihre Wohnungen verloren und bleiben Tag und Nacht im Freien, übernachten in Autos, in Zelten und Gemeindesälen. Am schwierigsten ist die Lage in den ländlichen Gebieten.“

Große Solidarität und zahlreiche Hilfsinitiativen

Innerhalb kürzester Zeit wurden von der Caritas Zagreb und der Caritas Sisak Freiwilligentrupps zusammengestellt, die vor allem die Menschen in den ländlichen vom Beben betroffenen Gebieten aufsuchen. Täglich sind 200 Freiwillige unterwegs, mittlerweile konnten so rund 2.500 Betroffene erreicht werden. Neben der Feststellung der Schäden und des Bedarfs werden den Betroffenen Lebensmittelpakete, Hygienematerial, warme Kleidung und was gerade am notwendigsten ist zur Verfügung gestellt.
Cvitkušić: „Es gibt zahlreiche Hilfsinitiativen, hunderte Freiwillige helfen den Menschen, wo sie können. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Der Bedarf an Sachspenden sei ausreichend gedeckt, so der Generalvikar: „Beschädigte Straßen machen die Verteilung von Sachspenden schwierig. Zudem gibt es aufgrund der Zerstörung vieler Gebäude wenige Lagerplätze. Deshalb bitten wir um Geldspenden und Unterstützung beim Wiederaufbau.“

Caritas unterstützt beim Wiederaufbau

Nach der Koordination mit den Gemeinden und anderen Initiativen will sich die Caritas mittelfristig auf die Unterstützung von besonders vulnerablen Dorfbewohner*innen konzentrieren. Kroutil-Krenn: „Die Menschen wollen ihre zerstörten Häuser nicht verlassen, weil sie ihr Anwesen und Vieh versorgen müssen oder auch aus der Angst vor Plünderungen. Somit übernachten sie in den Kellern der zerstörten Häuser, in Autos oder in provisorischen Unterkünften.“

Hilfe bei der Renovierung von beschädigten Häusern soll einerseits durch Gutscheine für Baumaterialien erfolgen, aber auch durch die Organisation von Bautrupps, die vor allem älteren Menschen bei der Renovierung helfen sollen.

Hilfsbereitschaft aus Kärnten

Theresa Sacher von der Auslandhilfe der Caritas Kärnten berichtet von einer beeindruckenden Hilfsbereitschaft der Kärntnerinnen und Kärntner: „Täglich erreichen uns Anrufe mit Angeboten von Sachspenden und andere Hilfsangebote. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir bitten aber gleichzeitig, die Hilfe derzeit in erster Linie auf Geldspenden zu konzentrieren, mit denen wir gemeinsam mit der Caritas Steiermark die koordinierte Arbeit vor Ort effizient unterstützen können.“ Sacher rät von privaten Fahrten ins Erdbebengebiet ab, weil diese in Anbetracht der aktuellen Corona-Krise, zerstörter Straßen und potenzieller Nachbeben die Sicherheit und Gesundheit der Helfenden und Erdbebenopfer gefährden könnten. „Wir bitten die Kärntnerinnen und Kärntner, mit uns einen langen Atem zu haben, weil Hilfe für die Opfer des Erdbebens länger benötigt werden wird.“

Bitte helfen auch Sie!

  • Kärntner Sparkasse
  • IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587
  • BIC: KSPKAT2KXXX
  • Kennwort: Katastrophenhilfe Kroatien

oder spenden Sie online:

www.caritas-kaernten.at