Organisation

Caritas Kärnten

„Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben“

Die fatalen Folgen der Klimakrise, der Pandemie und des Ukraine-Krieges führen weltweit zu Hunger und haben die dramatische Situation in Ostafrika noch einmal verschärft

Die Caritas Kärnten leistet mit Projekten Überlebenshilfe und unterstützt gemeinsam mit lokalen Partner*innen unter anderem von Hunger betroffene Menschen in Kenia. „Ihre Hilfe ist jetzt wichtiger denn je“, appelliert Caritasdirektor Ernst Sandriesser an die Solidarität der Kärntnerinnen und Kärntner: „Bitte spenden Sie unter www.caritas-kaernten.at/hunger“.

Mary (Name geändert) lebt in Marsabit County, Kenia, und hat acht Kinder. „Als mein Mann starb, änderte sich unser Leben dramatisch. Meine Kinder konnten nicht mehr die Schule besuchen, weil das Schulgeld fehlte", sagt die 43-Jährige. Mary gab nicht auf, sie begann Brennholz zu verkaufen. Aber das Geld reichte einfach nicht für die große Familie. Jetzt kommt auch noch die anhaltende Dürre in Masarbit hinzu. Viele Kinder sind unterernährt. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben. „Die Tiere – Ziegen, Schafe und Kamele – sterben jeden Tag, es gibt weder Weide noch Wasser“, so die Frau und Mutter. Hoffnung keimt in Marys Augen auf, wenn sie auf PACIDA, die Partnerorganisation der Caritas vor Ort, zu sprechen kommt: „Die Mitarbeiter*innen helfen uns mit Mais, Bohnen, Reis, Speiseöl und Brei für unsere Kinder. Wir sind für immer dankbar!“, so Mary.

Den Menschen fehlt es an Allem

Wohin man schaut, nur Dürre. Foto: © Fridolin Michl
Wohin man schaut, nur Dürre. Foto: © Fridolin Michl

Kenia leidet seit zwei Monaten unter einer dramatischen Verknappung von Erdölprodukten, was zu einem massiven Anstieg der Kraftstoffpreise geführt hat. Die Lebensmittelpreise sind ebenfalls drastisch in die Höhe geschnellt. Erschreckend macht sich die Klimakrise mit Dürren und Überschwemmungen bemerkbar. Viele Familien sitzen in der Armutsfalle fest, es fehlt ihnen an Allem. Eine verheerende Zusatzbelastung für die Kinder. Unzählige hungern und haben die Schule wegen der negativen Auswirkungen der anhaltenden Dürre, der Covid-19-Pandemie und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine abbrechen müssen. Ihre Zukunft ist ungewiss. „In Kenia – mit einer geschätzten Bevölkerung von 50 Millionen Menschen – lebt mehr als ein Drittel in extremer Armut“, so Alexandra Blattnig-Rull, Bereichsleiterin bei der Auslandshilfe der Caritas Kärnten. Und: „In unseren Projekten setzen wir uns mit Ihrer Hilfe mit aller Kraft dafür ein, den Hunger langfristig zu besiegen – besonders jetzt, da Kriege, Konflikte und die Klimakrise die Not unzähliger Menschen dramatisch vergrößern.“

Selbst Helfer*innen sind über das Ausmaß der Hungersnot schockiert

Bis auf die Knochen abgemagert – auch die Rinder leiden unter dem Wassermangel.  Foto: ©Pacida
Bis auf die Knochen abgemagert – auch die Rinder leiden unter dem Wassermangel. Foto: ©Pacida

Durch die Unterstützung der Caritas Kärnten erhalten 2.800 Menschen im Nothilfeprojekt in Marsabit County/Kenia dringend benötigtes Wasser. Davon alleine 1.600 Menschen in den Dörfern Yaa Galbo, Yaa Odhola und Tiigo, die mit den dramatischen Auswirkungen der Dürrekrise im Norden von Marsabit zu kämpfen haben. Betroffen sind vor allem Frauen, ältere Menschen, Witwen und Waisen, die nur durch Unterstützung von außen überleben können. PACIDA berichtet von ihrem Besuch in den Dörfern: „Wir waren traumatisiert und untröstlich, als wir das Ausmaß der Hungersnot sahen, der die Bevölkerung ausgesetzt ist. In den Dörfern, die wir besuchten, starben Menschen an Hunger, andere wiederum fielen entkräftet in Ohnmacht. Einige Familien haben seit Tagen kein Feuer mehr angezündet, um Essen zuzubereiten, weil es keine Nahrungsmittel mehr gibt.“

So hilft die Caritas Kärnten

Bildunterschrift (Bildrechte sind zwingend anzugeben!)
Alexandra Blattnig-Rull, Bereichsleiterin bei der Auslandshilfe der Caritas Kärnten, macht sich ein Bild von den Projekten vor Ort. Foto: ©Alexandra Blattnig-Rull

Die Caritas unterstützt auch die langfristige Wasserversorgung. So werden Bohrlöcher für 1.200 Personen aufbereitet, um den Menschen das Überleben zu sichern. Davon werden auch eine örtliche Schule und eine Krankenstation profitieren. Blattnig-Rull: „Die Mehrheit der Bewohner*innen in den wasserarmen Gebieten im Norden Kenias kämpft Tag für Tag darum, den Wasserbedarf für Haushalt und Vieh zu decken. Auch der Mangel an Nahrungsmitteln ist dramatisch. Wir helfen mit Landwirtschaftsprojekten und -schulungen, mit der Stärkung von Frauen als Versorgerinnen der Familien, und wir helfen, die langfristige Wasserversorgung in der Region zu sichern.“

Frauen und Kinder leiden besonders

Hier wie bei anderen Hilfsprojekten der Caritas Kärnten werden besonders die Frauen und Kinder gestärkt. In den Slums von Nairobi/Kenia, konkret in der Saint Francis Sekundarschule, erhalten mit Hilfe aus Kärnten 200 Schüler*innen hochwertige Bildung und Nahrungsmittel. Hier bekommen sie auch oftmals die einzige Mahlzeit am Tag. Außerdem werden insbesondere Waisenkinder und Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen psychosozial unterstützt und ihre Eltern beraten.

Die Caritas Kärnten hilft in Projekten verstärkt Frauen. Ihre Widerstandsfähigkeit soll gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels durch den Aufbau von unternehmerischen Fähigkeiten und die Unterstützung bei der Existenzsicherung verbessert werden. Konkret soll das Einkommen von 4.927 weiblichen Unternehmerinnen in der Weidewirtschaft und in der Landwirtschaft erhöht werden.

Dramatischer Hilfsappell des Caritasdirektors

Caritasdirektor Ernst Sandriesser ist alarmiert: „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht eine Hungerkatastrophe ungeheuren Ausmaßes – vor allem in Ostafrika, das weder verantwortlich ist für den Klimawandel noch für den Ukrainekonflikt, aber die Folgen tragen muss.“ Sandriesser bittet die Kärntner Bevölkerung um Unterstützung: „Wir können etwas tun! Die Caritas ist mit lokalen Caritas- und Partnerorganisationen vor Ort und hilft, Menschen vor der Hungersnot zu bewahren. Sie sind auf unsere lebensrettende Unterstützung angewiesen. Kämpfen Sie mit uns für eine gemeinsame Zukunft ohne Hunger! Meine eindringliche Bitte: Helfen Sie JETZT! Jeder Beitrag zählt!“

Läuten für Hoffnung

Mit einem österreichweiten fünfminütigen Kirchenglockenläuten am 29. Juli um 15 Uhr sind alle katholischen Pfarren aufgerufen, gegen den Hunger in der Welt mobil zu machen.

So können Sie helfen!

Mit 25 Euro ermöglichen Sie ein nahrhaftes Essen für ein Kind für einen Monat.

Mit 45 Euro kann dank Ihrer Hilfe eine Ziege im Rahmen eines Landwirtschaftsprojekts für Kleinbäuer*innen gekauft werden.

Bitte spenden Sie:

Caritas Kärnten

Kärntner Sparkasse

IBAN: AT40 2070 6000 0000 5587

Kennwort Hunger

oder online:

www.caritas-kaernten.at/spenden

Alle Informationen rund um die Hungerkampagne und die unterstützten Hilfsprojekte finden Sie auf www.caritas-kaernten.at/hunger