Das „Lerncafé on tour“ bringt Lernhilfe in ländliche Region
Die Caritas Kärnten startet dank Unterstützung der „100 Jahre Kelag Gemeinnützige Privatstiftung“ ihr erstes mobiles Lerncafé und hilft Kindern und Jugendlichen in Klein St. Paul und Brückl bei den Hausaufgaben und beim Lernen – kostenlos
Die Nachfrage der neun Lerncafés in Kärnten ist groß und steigt stetig. Um möglichst vielen benachteiligten Kindern und Jugendlichen – auch jenen in den ländlichen Regionen – die Chance auf Bildung zu geben, erweitert die Caritas Kärnten jetzt ihr kostenloses Lernhilfe- und Freizeitangebot um eine mobile Variante, denn: „Bildung darf kein Privileg der Stadt sein“, wie Caritasdirektor Ernst Sandriesser betont.
So steuert das „Lerncafé on tour“ jetzt im Görtschitztal die Gemeinden Klein St. Paul und Brückl an. Damit wird Schüler*innen geholfen, die aufgrund fehlender Infrastruktur nicht von den stationären Lerncafés profitieren konnten. Ermöglicht wird diese Initiative durch die großzügige Unterstützung der „100 Jahre Kelag Gemeinnützige Privatstiftung“, durch welche neben der Anschaffung eines umweltfreundlichen E-Fahrzeuges der Betrieb des neuen Projektes gewährleistet ist.

Nachhaltige Mobilität mit sozialem Mehrwert
Andreas Grießer, Mitglied des Vorstands der 100 Jahre Kelag Gemeinnützigen Privatstiftung, begründet das Engagement so: „Als gemeinnützige Stiftung mit Verantwortung für Soziales, Bildung, Kunst und Kultur freuen wir uns, mit einem E-Fahrzeug einen sozialen und ökologisch wertvollen Beitrag leisten zu können. Das ,Lerncafé on tour´ bringt nicht nur Lernmaterialien, sondern vor allem Hoffnung, Perspektiven und Motivation direkt zu den Kindern in Kärntens ländliche Gemeinden.“
So „tickt“ das „Lerncafé on tour“
„Lerncafé on tour“-Leiter Johann Krainer pendelt mit dem E-Auto zwischen Klein St. Paul und Brückl, wo an jeweils zwei Tagen pro Woche von 11.30 bis 16 Uhr in Räumlichkeiten der jeweiligen Gemeinde das Lerncafé-Programm stattfindet. Das heißt Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren erhalten eine gesunde Jause und dank freiwilliger Lernhelfer*innen Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim Lernen für Schularbeiten und Tests. Das „Lerncafé on tour“ hat nach Ostern Fahrt aufgenommen. Krainer: „Zurzeit betreuen wir in Klein St. Paul acht und in Brückl zwei Schüler*innen. Im Herbst, wenn wir richtig durchstarten, wollen wir insgesamt 30 Kindern und Jugendlichen zur Seite stehen.“
Dringend Freiwillige gesucht
Um die aktuelle Nachfrage an Lernhilfe abdecken zu können, bedarf es dringend noch vieler helfender Hände. „Wir freuen uns, dass uns schon jetzt drei freiwillige Lernhelferinnen und Lernhelfer unterstützen, brauchen aber für den laufenden Betrieb noch viel mehr“, so Krainer. Wer an einer freiwilligen Mitarbeit im Lerncafé on tour interessiert ist und wöchentlich etwa zwei Stunden Zeit sowie Freude an der Arbeit mit jungen Menschen mitbringt, melde sich bitte umgehend via E-Mail unter freiwillig@caritas-kaernten.at oder Telefon 0463/55 5 60-921.
Entlastung für berufstätige Eltern
Klein St. Pauls Bürgermeisterin Gabriele Dörflinger ist Feuer und Flamme für das neue Projekt. „Als ländliche Gemeinde ist es uns ein Anliegen, allen Kindern in der Region faire Chancen zu ermöglichen, unabhängig von finanziellen oder geografischen Hürden. Das ,Lerncafé on tour´ ist für uns ein wunderbares Projekt, weil es gezielt dort ansetzt, wo die Wege zur Unterstützung bisher zu weit waren“, so Dörflinger. Ihr Bürgermeisterkollege aus Brückl Harald Tellian sieht die Gemeinde nicht nur als Ort der Begegnung, sondern auch als Ort der Bildung. Er sagt: „Mit dem Lerncafé on tour holen wir ein wichtiges Angebot direkt zu uns und stärken damit unsere Kinder, Familien und das Miteinander vor Ort. Besonders für Eltern, die arbeiten oder wenig Zeit haben, ist das eine große Entlastung.“
Bildung als beste Armutsprävention
Die Caritas-Lerncafés mit aktuell rund 270 Schüler*innen schreiben Erfolgsgeschichte: 99 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben im letzten Schuljahr den Aufstieg geschafft. Das „Lerncafé on tour“ soll hier anschließen. Caritasdirektor Sandriesser dankt der „100 Jahre Kelag Gemeinnützige Privatstiftung“ und Bürgermeisterin Dörflinger – Kelag und Marktgemeinde Klein St. Paul sind auch langjährige Partnerinnen bei anderen Hilfsprojekten – und Bürgermeister Tellian für das große Vertrauen und die Unterstützung des neuen mobilen Lerncafés. Sandriesser: „Unsere Erfahrung zeigt, dass Kinder, die regelmäßig Lernhilfe erhalten, nicht nur ihre schulischen Leistungen steigern, sondern auch Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven gewinnen. Bildung ist die beste Armutsprävention. Mit dem ‚Lerncafé on tour‘ kommen wir diesem Ziel einen Riesenschritt näher!“