“mittendrin”

Das Motto der kommenden Pfarrgemeinderatswahlen ist ein simpler Begriff - mit vielen Deutungsmöglichkeiten

Das Motto der kommenden Pfarrgemeinderatswahlen ist ein simpler Begriff - mit vielen Deutungsmöglichkeiten. Es lautet "mittendrin" und ist Beschreibung und Auftrag an und von Kirche vor Ort zugleich.

„Wir leben nicht in einer Ära des Wandels, sondern erleben einen Wandel der Ära!“, meinte Papst Franziskus in einem Gespräch mit italienischen Bischöfen. Spätestens seit Corona mit allen Folgeerscheinungen ist klar: Wir erleben aktuell einen globalen Wandlungsprozess, der auch vor der Kirche nicht Halt macht. Pfarren erleben die Auswirkungen dieses Wandels hautnah mit. Sie befinden sich mittendrin in diesem tiefgreifenden Transformationsprozess, dessen Tragweite noch nicht fassbar ist. Wie darauf reagieren? Abwarten oder gar Rückzug wären das falsche Konzept. In Zeiten des Wandels, der Veränderung braucht es Orte der Nähe. Im Blick auf Pfarren heißt das, (noch stärker) zu zeigen, was Pfarrgemeinden sind: Kirche vor Ort, geprägt von lokalen Traditionen und Spezifika, getragen von Menschen vor Ort für Menschen am Ort. Neben den zahlreichen anderen ehrenamtlich Engagierten kommt PfarrgemeinderätInnen dabei eine ganz besondere Rolle zu.

PfarrgemeinderätInnen sind keine “SuperchristInnen“, aber sie stehenmit ihrem Glauben mittendrin im Leben - das gilt hoffentlich auch für die ReferentInnen für Pfarrgemeinderäte, hier bei der Frühjahrskonferenz in Matrei (copyright: pgroe)
PfarrgemeinderätInnen sind keine "SuperchristInnen", aber sie stehenmit ihrem Glauben mittendrin im Leben - das gilt hoffentlich auch für die ReferentInnen für Pfarrgemeinderäte, hier bei der Frühjahrskonferenz in Matrei (copyright: pgroe)

Keine SuperchristInnen, aber "mittendrin"

PfarrgemeinderätInnen sind keine „SuperchristInnen“, sie sind einfach Menschen, getragen von ihrem Glauben. Sie sind „mittendrin“ in ihrem Leben. Sie haben vielleicht Kinder, gescheiterte oder glückliche Beziehungen. Sie arbeiten in unterschiedlichen Bereichen. Sie sind von Krankheit oder Jobverlust betroffen, haben Leid-, Glücks- und Lusterfahrungen in ihrem Leben gemacht, Erfahrungen von Schmerz, aber auch des Heils. Sie sind einfach Menschen, die im Leben stehen und bereit sind, Zeit, Nerven, Talente, Fähigkeiten und Erfahrungen einzusetzen und gemeinsam mit anderen Kirche ihr Gesicht zu verleihen. PfarrgemeinderätIinnen stehen selbst für Veränderung und Wandel. Sie werden durch unterschiedliche Wahlmodelle von den Menschen ihrer Pfarre als „Gesicht von Kirche vor Ort“ gewählt und bestätigt. Durch die Unsicherheit einer Wahl bekommt der Heilige Geist somit die Chance, unerwartet zu wirken und es geschehen Veränderung und Wandel. Am 20. März 2022, „mittendrin“ im weltweiten synodalen Prozess, den Papst Franziskus propagiert hat, ist es das nächste Mal soweit.