3. Forum Junge Theologie 2013 - Der/die/das Böse

Wissenschaftliche Tagung des Forum Junge Theologie in Tanzenberg vom 5.-7. September 2013

 (© Foto: FJTH)
(© Foto: FJTH)

Ist Gott selbst Urheber des Bösen? Wie können wir dann von einem guten Gott sprechen?  Oder gibt es eine „böse“ Gegenmacht? Wie können wir dann von einem allmächtigen Gott sprechen? Oder ist das Böse gar „nur“ Ausfluss psychischer und sozialer Verstrickungen des Menschen? Und was bedeutet die Beantwortung dieser Frage für die Freiheit des Menschen? Welche Rolle spielen in diesen Überlegungen die Übel der Welt, die sich der menschlichen Einflussnahme (weitgehend) entziehen – Naturkatastrophen, Epidemien, Mühsal und Tod?

Solche und weitere Fragen waren Gegenstand des dritten internationalen Forum Junge Theologie Anfang September im Schloss Tanzenberg. Die von Rektor Franjo Vidović in Zusammenarbeit mit UniversitätsprofessorInnen aus Österreich, Italien und Kroatien ins Leben gerufene Veranstaltung bietet jedes Jahr jungen NachwuchswissenschaftlerInnen, die sich mit Theologie und Religion beschäftigen, eine Plattform zu Austausch und Feedback. Wie in den letzten Jahren zeigten die einzelnen Beiträge sehr vielfältige Zugangsweisen zum Thema.

Im Eröffnungsvortrag in der Seminarkirche Tanzenberg gab der deutsche Theologe Joachim Valentin, Direktor des Haus am Dom in Frankfurt am Main, zunächst einen anspruchsvollen Einblick in unterschiedliche philosophisch-theologische Auseinandersetzungen mit dem Problem des Bösen.  In den darauffolgenden Tagen stellten die jungen StipendiatInnen aus Italien, Kroatien, Slowenien und Österreich ihre Beiträge vor, um den kritischen Rückfragen des wissenschaftlichen Expertengremiums und der interessierten KollegInnenschaft Rede und Antwort zu stehen. Das Spektrum der gebotenen Inhalte reichte von der Analyse unterschiedlicher Vorstellungsformen des bzw. der Bösen über medienkritische Abhandlungen zu diversen Literatur- und Filmproduktionen bis hin zu philosophisch-theoretischen Abstraktionen. Nicht zuletzt wurden gegenwärtig stark diskutierte Phänomene wie jene des Exorzismus oder der Verwendung des Sündenbegriffs in der Werbung unter die Lupe genommen. Wie jedes Jahr werden auch diesmal wieder die besten Beiträge in der Fachzeitschrift Disputatio philosophica – International Journal on Philosophy and Religion publiziert.

Mag. Johannes Thonhauser