Organisation

Jugendzentrum „St. Jakob“

Das Halleluja vergraben?

Einen alten Brauch wieder aufleben lassen

Im Mittelalter bedeutete die Zeit ab dem Abend vor Septuagesima-Sonntag (Septuagesima =Anfang der Vorbereitungszeit auf die Fastenzeit), sich vom Halleluja zu verabschieden. Ab der Vesper oder Non wurde bis zur Auferstehung - also 70 Tage lang - kein Halleluja mehr gesungen.

Bischof William Duranti beschreibt in einem Schriftstück die Verabschiedung vom Halleluja wie folgt. „Wir nehmen Abschied vom Halleluja wie von einem geliebten Freund, den wir oft umarmen und auf den Mund, Hand und Kopf küssen, bevor wir ihn verlassen.“ Durch diese Aussage entwickelte sich der Brauch in Frankreich, das Halleluja wortwörtlich zu vergraben.

Das Grab
Das Grab

Eine Beschreibung hierzu findet sich in den Aufzeichnungen der Kirche von Toul aus dem 15. Jahrhundert:

„Am Samstag vor Septuagesima-Sonntag versammelten sich alle Chorknaben während der None in der Sakristei, um sich auf das Vergraben des Hallelujas vorzubereiten. Nach dem Benedicamus (Ende der Non) gingen sie in einer Prozession mit Kreuzen, Kerzen, Weihwasser und Weihrauch und trugen einen Sarg, wie bei einem Begräbnis. Während sie den Gang hinuntergingen murrten und stöhnten sie, bis sie das Kloster erreichten. Im Garten vergruben sie den Sarg, besprengten ihn mit Weihwasser und Weihrauch und zogen auf gleiche Art zurück in die Sakristei.“

Bei der Auferstehung am Ostersonntag wird das Halleluja dann feierlich wieder ausgegraben.

Vorbereitung auf die Fastenzeit

Ein gemeinsamer Rosenkranz zum Anfang
Ein gemeinsamer Rosenkranz zum Anfang

Zwar gibt es seit der Liturgiereform 1969 die Vorfastenzeit nicht mehr, was dazu führte, dass dieser Brauch in Vergessenheit geraten ist, doch wir haben uns gedacht, dass es symbolisch ein guter Weg sein kann, sich auf die Fastenzeit vorzubereiten. Passend dazu haben wir das Thema Fasten besprochen und Zettel verteilt die den Jugendlichen helfen sollen, die nächsten Wochen zu nutzen, um sich Gedanken über die Fastenzeit zu machen.