„Aufgabe des Staates ist es, Familien Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihnen ermöglichen, ihre wichtigen Aufgaben wie Betreuung, Erziehung und Pflege, selbst wahrnehmen zu können. Es ist nicht Aufgabe des Staates, ihre Belange zu übernehmen. Erst - und nur dann, wenn die Familie ihre Aufgaben nicht wahrnehmen kann, ist Hilfe der größeren Gemeinschaft gefragt“, so Theodor Hippel am 6. November im Diözesanhaus Klagenfurt.

Bezugnehmend auf den Themenkomplex Kinderbetreuung, zeigte er anschaulich die finanzielle und ideelle ungerechte Ungleichbehandlung von Kindern auf, die doch angeblich alle gleich viel wert sind. Betreuen Eltern ihre Kinder selbst, so wird diese Leistung nicht wertgeschätzt. Sie ist null Euro wert. Dagegen wird für eine institutionelle Betreuung über € 1000 pro Kind/Monat aufgewendet.

Die Wirtschaft verlangt nach günstigen Arbeitnehmerinnen und will die jungen Mütter möglichst früh aus den Kinderzimmern locken. Den meisten Eltern bleibt auch gar keine Wahl als diesem „Lockruf“ zu folgen, weil sie darauf angewiesen sind möglichst schnell wieder etwas zu verdienen.

Die Politik möchte die Wirtschaft fördern und schafft für unsere Kleinkinder immer neue Angebote zur Betreuung und zur „frühkindlichen Bildung“. Unbeabsichtigt von den Eltern ist die Familie oftmals nicht mehr der geliebte Ort der Geborgenheit, sondern nur noch ein Schlafplatz.

„Es ist dringend an der Zeit unsere Väter und Mütter und ganz besonders unsere Kinder zu fragen, was sie wirklich brauchenb und was sie sich wünschen würden. Unsere Familien müssen nicht zerrieben werden! Es gibt alternative Wege!", so Hippel, der als Vater und Waldpädagoge direkten Einblick hat, in das, was Kinder heute bewegt.

Das von ihm mitkonzipierte Kärntner Kinderbetreuungsmodell (KKBM), sieht vor auch die Kinderbetreuung innerhalb der Familie finanziell zu fördern und findet bei Eltern immer mehr Zuspruch.

Der Vortrag wurde anlässlich der Jahreshauptversammlung des Katholischen Familienverbands Kärnten gehalten.

Theodor Hippel engagiert sich seit vielen Jahren gesellschaftspolitisch für die Belange von Kindern und Familien. Sein Vortrag kann unter www.familie.at/kaernten als AUDIO-Datei nachgehört werden.